Babscha
Wie jeden Morgen schleppt sich Henry Lamb, der Star der Geschichte, aus seiner untervermieteten Einzimmerbehausung in London zu seiner Arbeitsstelle, der Staatlichen Archivverwaltung, als er erfährt, dass sein Großvater, ein schillernder Exzentriker und finanzieller Dauerunterstützer der Londoner Pubszene, nach einem Sturz noch vor Ort ins Koma gefallen ist. Vom gleichen Tage an ereignen sich in Henrys Umfeld unerklärliche und geheimnisvolle Vorgänge. Erst nach und nach gelingt es ihm, die Tragweite des Schreckens, in dem sein Opa eine offensichtlich tragende Rolle spielt, und die unglaubliche Gefahr zu erkennen, die auf die ganze Stadt London zurast. Denn niemand geringerer als das Haus Windsor selbst hat vor Jahrhunderten dem Dämonen Leviathan gegen die Verschaffung von Macht und Sicherheit die ganze Stadt versprochen; dummerweise hat dieser sich jetzt entschieden, die Windsors ihren Teil der Abmachung einlösen zu lassen und befindet sich bereits auf dem Weg. Ein irrwitziger Wettlauf Gut gegen Böse beginnt…. Mit überbordender Phantasie lässt der Autor in seinem Buch eine Parade von Freaks aus dies- und jenseitigen Gefilden aufmarschieren, die keine Wünsche mehr offen lässt, ganz mit vorne die leicht debile Version eines allseits bekannten Thronfolgers. Bürohengste, Royals, Geheimdienstler, Discotypen, Politiker: in typisch britischer, also rabenschwarzer, respekt- und tabuloser Manier bekommen hier alle im Zuge der sich atemlos entwickelnden Geschichte ihr Fett weg. Dem Autor scheint wirklich keine menschliche Schwäche zu geringwertig, um sie nicht genüsslich platt zu walzen. Trotz der absolut irre ablaufenden Handlung erzählt Barnes seine story bis zum überraschenden Ende gut strukturiert, so dass der Leser durch den ich-erzählenden Henry immer hautnah auf dem Laufenden gehalten wird und wobei sich –als sehr gelungenen running gag- auch das Böse selbst immer wieder mit seiner Sicht der Dinge in die Erzählung einmischt. Ein absolut unterhaltsames Buch für unerschrockene Leser mit einem Faible für Fantasy, Horror und grenzwertigen Humor.