Sarah
Ein Amokalarm. Alle sollen im Klassenraum bleiben und ihn verriegeln. Doch was, wenn der Amokläufer doch in den Klassenraum eindringt? Erbarmungslos müssen Aufgaben erfüllt werden. Werden diese nicht erfüllt, müssen alle sterben. Also müssen die Schüler alle zehn Umschläge öffnen und die darin gewählten Aufgaben des Amokläufers erfüllen. Komplett. Und dabei werden die verschiedensten Hintergründe und Geheimnisse aufgezeigt. Als sie den Angreifer enttarnen, sind die Grenzen der Normalität so weit überschritten, dass es für niemanden mehr ein Zurück gibt. Das Buch wird aus drei verschiedenen Blickwinkeln (Fiona, Mark, Herr Filler) erzählt. Das hat mir gut gefallen. Dadurch hat man verschiedene Einblicke und auch Charakterzüge kennengelernt. Es wäre vielleicht besser oder interessanter gewesen, wenn die Charaktere komplett verschieden gewesen wären. Das hätte ich noch interessanter gefunden… Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich leicht lesen. Das könnte auch an der knappen Seitenzahl liegen, aber es ist trotzdem schnell zu lesen. Auch dafür, dass das der erste Roman dieser Autorin war, war der echt gut! Er war kurz, knackig und intensiv. Wie die einzelnen Charaktere handeln, war ebenfalls krass. Was manche Menschen alles tun würden, um zu überleben und dafür jemand anderem zu schaden, ist echt heftig gewesen, aber da möchte ich nicht zu viel verraten. Das hängt mit der Idee zusammen, wie die Autorin den Amoklauf „verpackt“ hat. Denn der Amokläufer weiß viel mehr von den Schülern, als sie zunächst glauben. Mich hat es immer wieder verwirrt. Wieso kam die Polizei nicht und hat die Klasse gerettet? Wieso erscheinen sie erst am Ende? Mark hat erzählt, wie alle Klassenräume evakuiert werden. Wieso nicht ihrer? Das ist mein einziger, starker Kritikpunkt, der sich regelmäßig in meinen Kopf gefressen hat, während ich das Buch gelesen habe. Das Ende fand ich ein wenig vorhersehbar, aber das ist, denke ich mal, normal, wenn das Buch von Amokläufen handelt. Dennoch war es überraschend, wer der Amokläufer ist und was der Hintergrund des Amoklaufs war. Ich kann euch das Buch nur empfehlen, es ist sehr interessant gewesen, aus der Sicht der Schüler und aus der Sicht des Lehrers zu lesen. Was wäre gewesen, wenn man das alles aus der Sicht des Amokläufers gelesen hätte? Wären da noch andere Gedanken zu gekommen? Das hätte mich interessiert…