Sarah
Das Maxton Hall College. Hier gibt es Reichtum, Glamour und zu viel Selbstbewusstsein. „Mr Sutton ist da. Aber… er ist nicht allein. (…) Ich starre das Mädchen an. Ihre türkisblauen Augen sind mindestens genauso weit aufgerissen wie meine eigenen. (…) Das Mädchen, das hier eben mit meinem geknutscht hat, ist Lydia Beaufort. Mir wird schwindelig. Außerdem bin ich mir sicher, mich jeden Moment übergeben zu müssen.“ Und das ist auch das Hauptproblem. Ruby sieht, wie Lydia mit ihrem Lehrer rumknutscht und würde es am liebsten sofort aus ihrem Kopf radieren. Das funktioniert natürlich nicht und als auch noch James, Lydias Bruder, auftaucht und ihr Geld anbietet, damit sie über die Sache schweigt, weiß sie: Die ganzen reichen Kinder wird sie nie mögen! Denn Ruby ist anders. Sie kennt nicht diesen Glamour und Reichtum, wie ihn Leute wie James genießen. Sie möchte bloß einen perfekten Abschluss machen und an die Oxford University gehen, denn das ist schon lange ihr Traum. James kann nicht glauben, dass sie sein Geld nicht möchte. Er ist skeptisch gegenüber Ruby und beobachtet ihre Aktionen danach, falls sie das Geheimnis doch verraten sollte. Und dabei realisiert er, dass sie doch ganz anders ist, als die Menschen, die er bisher kennt. So, Freunde. Diese Rezension wird euch zeigen, dass ich wieder mal in einem Zwiespalt stecke. Fangen wir mit einfachen Details an: Der Buchrücken ist etwas schlecht getroffen meiner Meinung nach. Den hätte man kürzer und spannender fassen können. Ich gestehe ehrlich: Hätte ich nicht gewusst, dass das Buch von Mona ist, hätte ich nie im Leben danach gegriffen. Allein die Grundidee finde ich etwas… makaber und auch die ersten (circa) 100 Seiten haben mir kein bisschen gefallen. Das Cover mag ich (vor allem mit den anderen Teilen wird es bestimmt wunderschön aussehen), aber ich habe hier ein kleines bisschen gehofft, dass es irgendwie schimmern würde oder so. Egal, das sind kleine Wünsche gewesen, aber die waren nicht notwendig, es sieht trotzdem toll aus! Cool fand ich, dass das Buch wie eine Serie für mich war. Ich konnte mir die Szenen so gut bildlich vorstellen, weil Mona Kasten es geschafft hat, dass man sich die Mimik und Gestik immer perfekt vorstellen konnte. Einfach perfekt. Ruby ist eine angenehme Protagonistin, in der ich mich selbst oft gesehen habe. Ihr Ordnungs- und Planungsdrang kann ich nur zu gut verstehen. Sie hat auch einen starken Charakter und lässt sich nicht sofort von James einschüchtern oder beeindrucken. Das einzige, was mich gestört hat: Sie sagt oft, dass sie James hasst, aber dann im nächsten Moment beginnt sie zu schwärmen. Das hat mich manchmal ein bisschen stutzig gemacht. Die Nebencharaktere waren ebenfalls schön. Lin hat mir von ihnen am meisten gefallen, sie ist eine gute beste Freundin gewesen und hat auch logisch gedacht und war einfach sympathisch. Tatsächlich mochte ich auch Nebencharaktere wie Cyril (auch wenn er der komplette Mistkerl manchmal war). Irgendwie hatte der Kerl was an sich. Mein Problemkind James ist mit der größte Grund, wieso ich im Zwiespalt bin. Ich fand ihn zu Beginn so unfassbar unsympathisch, das hatte ich lange nicht mehr bei einem männlichen Charakter. Ab der Hälfte wurde es besser: Er hat sich gut entwickelt und ich habe versucht zu vergessen, wie er vorher drauf war. Trotzdem muss ich sagen: Er wird es in den nächsten Büchern unglaublich schwer haben, damit ich ihn mag, denn zum Ende hin war er mir wieder unsympathischer. Und, ein großer Faktor, wenn man Monas Schreibstil eigentlich gewöhnt ist: Wo ist der Humor? Ich konnte bei weitem nicht so viel schmunzeln oder lachen wie bei Begin Again und ich finde es schade, denn man hätte es definitiv arrangieren können, dass hier der Humor der Autorin rauskommt. Der nächste Zwiespalt: Auch wenn ich James nicht mochte, habe ich die Kombination James und Ruby mit der Zeit geliebt. Immer wenn eine Szene (natürlich erst ab der Hälfte des Buches) zwischen James und Ruby vorkam, hat mein Herz genauso viel Party gemacht, wie Rubys. Mein Herz hat oft genug einen Marathon bei diesem Buch gelaufen, dass hat mir total gut gefallen, weil ich das so selten habe! Die Storyline war leider teils vorhersehbar. Oft kam einem manche Handlungsstränge bekannt vor und leider auch manche Abläufe, auf die die Autorin hingearbeitet habe, habe ich mir schon direkt zu Beginn gedacht. Dennoch: Die Halloween-Idee hat mir mit am meisten gefallen! Einfach cool! Das wird jedoch nicht alles in die Höhe schießen. So, eine ellenlange Rezension, aber ich hatte viel Redebedarf bei diesem Buch :P Wenn ihr auf Liebesgeschichten mit Glamour steht, ist es definitiv etwas für euch! Wenn euch dann auch nicht Faktoren wie meine negativen Punkte stören, dann ist es erst recht ein Buch, das ihr lesen solltet. Wer jedoch schon viele YA (Young-Adult)-Bücher gelesen hat, wird hier auf einiges stoßen, was bekannt oder unnötig sein könnte. YA-Lesern empfehle ich da lieber andere Bücher wie ihre Begin-Reihe, denn diese war wirklich um Welten besser!