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Babscha

Posted on 9.3.2020

Ja, die Reminiszenzen des Autors an Ludwig Ganghofer und Sergio Leone in seiner Danksagung zum Ende des Buches treffen den Kern. Im gemächlichen Stil eines Heimatromans, so ausladend wie auch beklemmend startet das Werk um den Fremden namens Greider, der sich irgendwann Ende des 19. Jahrhunderts irgendwo in den Alpen aufmacht in ein einsames Hochtal, abgeschottet und von nur wenigen verschlossenen und misstrauischen Familien bewohnt. Wie sich zeigen wird, steht hier alles unter dem unerbittlichen Regiment des alten Brenner-Bauern und seiner sechs Söhne. Niemand weiß zunächst, warum Greider dort plötzlich aufkreuzt und sogar den anbrechenden Winter, der ihm jeden Rückweg ins Tal abschneidet, einkalkuliert hat. Aber das soll sich bald ändern, denn die Ruhe trügt und ab Mitte des Buches verändert sich das Ganze grundlegend. Die Handlung nimmt rasant Fahrt auf und entwickelt sich zur fulminanten Rachegeschichte eines Einzelgängers im Stil von Eastwoods „Pale Rider“ oder Leones namenlosem „Mundharmonika“ mit show-down und allem Drum und Dran. Quasi zwei Bücher in einem. Das ist gut und außergewöhnlich gemacht. In den offensichtlich bewusst gewählten, etwas antiquierten, aber gerade deshalb sehr intensiven und ausdrucksstarken Schreibstil hat man sich als Leser schnell eingefunden und will´s dann auch gar nicht anders. Ein insgesamt gelungener Debütroman, der insbesondere in der zweiten Hälfte zu fesseln vermag.

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