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derduftvonbuechernundkaffee

Posted on 9.3.2020

Meinung: Das Angebot von Elis Mitschülern Seth und Mouse, ihrem Hackerteam beizutreten, klingt einfach zu verlockend, um es auszuschlagen. Als Teammitglied muss Eli sich jedoch einigen Regeln unterwerfen. Keiner darf von diesem Geheimbund erfahren. Dessen Ziel ist nicht nur die Cybersicherheitsmannschaft zu gewinnen, sondern auch an den Tätern, die einst einen Mitschüler durch Mobbingattacken in den Selbstmord getrieben haben, Rache zu nehmen. Eli ist, als er die Einladung der beiden Mitschüler erhält, anfangs skeptisch. Seth und Mouse sind zwei Jungen, die er auf der Schule nie wirklich zur Kenntnis genommen hat. Auch seinem besten Freund nichts von diesem Projekt verraten zu dürfen, ist etwas, was Eli überhaupt nicht gefällt. Seit dem Vorfall im letzten Jahr, als sich ein Mitschüler nach Mobbingattacken das Leben genommen hatte, hat auch die Schule Maßnahmen ergriffen. Die Cyber-Stasi, wie sie von den Schülern der Haver High genannt wird, kümmert sich akribisch um Onlinestraftaten, die sich gegen die Schule und ihre Schüler richten. Eli träumt von einer Zukunft, die nicht in dem Schatten seiner schlechten Noten liegt. Zwar wäre eine Internetpräsenz, die dem aufmerksamen Augen der Cyber-Stasi entgeht, eine Idee, die gute Chancen auf einen Gewinn bei der Meisterschaft hätte. Doch ist dieses Vorhaben zugleich illegal. Sicherlich haben die Mitschüler, die Jordans Tod auf dem Gewissen haben, eine Abreibung verdient. Doch hat wohl jeder schon einmal das Sprichwort gehört: "Wer auf Rache aus ist, der grabe zwei Gräber". Ab einem gewissen Zeitpunkt meldet sich jedenfalls Elis schlechtes Gewissen. Die Journalistin und Autorin Erin Jade Lange spricht aus und schreibt nieder, was sie umtreibt. Kein Wunder also, dass Firewall ungemein realistisch erzählt daher kommt. Ihr Protagonist Eli ist ein Nerd, der sich mit alterstypischen Problemen, wie der ersten großen Liebe, schulischen Problemen und der neuen Geliebten seines Vaters, einer ehemaligen Stripperin, herumschlagen muss. Das wirkt oft so, als sei es direkt dem Leben abgelauscht. Fazit: Erin Jade Lange beleuchtet in ihrem Buch „Firewall“ die Systematik der öffentlichen Demütigung im Internet. Cybermobbing, das Anprangern und Beleidigen im Internet, kann Folgen wie Depressionen oder Selbstmordgedanken nach sich ziehen. Mit der virtuellen Welt hat das Phänomen Mobbing eine weitere Dimension bekommen. Zugleich geht es in diesem Buch um Freundschaft, familiäre Probleme, Zusammenhalt und die erste Liebe. Es geht um Rache und den Wunsch nach einem Ausgleich für das entstandene Unrecht. Die Geschichte wirkt mitten aus dem Leben geschöpft, präzise der Wirklichkeit abgelauscht. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich für die Lebenswirklichkeit junger Menschen interessieren. Eine vollumfängliche Leseempfehlung.

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