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Meinung: Holly Goldberg Sloan und Meg Woitzer haben mit „An Nachteule von Sternhai“ einen Briefroman verfasst. Mal gerät der Schriftwechsel langatmig, dann wieder im E-Mail-typischen Kurzstil, gerade so, wie es die Situation zulässt. Neben dem Schriftverkehr der Protagonistinnen Avery und Bett, fließen auch gelegentlich E-Mails zwischen Vater und Tochter, Großmutter und Vater oder Campleiter und Erziehungsberechtigten in die Geschichte ein. Mit Avery und Bett erschafft das Autorenduo zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Bett gerne ein Risiko eingeht und sich über Outdooraktivitäten im Camp freut, plagen Avery diverse Ängste und Sorgen. Das Meer ist ihr suspekt. Viel lieber wählt sie Indoorkurse aus dem CIGI-Angebot. Auch aus diesen Gegensätzen zieht das Buch seinen Witz. Denn man weiß ja schließlich nur zu gut, Gegensätze ziehen sich an, bis sie mit voller Wucht aufeinander prallen. Immer wieder werden Avery und Bett mit Neuerungen im Camp, Hiobsbotschaften der Väter und Neuigkeiten, die der Alltag so mit sich bringt, konfrontiert. So unschön die Botschaften, die die Mädchen miteinander austauschen auch manchmal sein mögen, es gibt immer ein aufregendes neues Abenteuer zu erleben. Fazit: Pubertierendes Verhalten können auch Erwachsene zeigen. Seit Meg Ryan und Tom Hanks im Kinofilm "E-Mail für Dich" ist wohl bekannt, dass aus E-Mail- Verkehr herrlich-komische Szenen entstehen können. „An Nachteule von Sternhai“ ist eine Geschichte, die mittels E-Mails, Briefen und vereinzelten Kurznachrichten erzählt wird. Trotz des ungewöhnlichen Handlungsfundaments und der humorvollen Dialoge zielt der Roman, der locker und leicht von Zusammenhalt und Solidarität erzählt, viel tiefer. Die Seiten sind so voll von menschlichem Anstand, so voll Wärme, Tiefe und Witz, dass man das Buch einfach nur empfehlen kann.