Lucy
Kennt ihr das, wenn ein Buch so gut ist, dass ihr nach besonders aufwühlenden Szenen aufstehen und ein bisschen im Zimmer herumlaufen müsst, bevor ihr weiterlesen könnt? Zieht schon mal die Turnschuhe an… Die mittleren Teile von Trilogien haben es nicht leicht. Oft dienen sie dazu, eine Geschichte künstlich in die Länge zu ziehen, die eigentlich gar nicht als Trilogie geplant war, aber irgend jemand mit Dollarzeichen in den Augen war der Meinung, dass Trilogien super sind. Oder der Autor verzettelt sich in unzähligen Plots und Nebenplots und man fragt sich, wie das jemals im dritten Teil wieder zusammengeführt werden soll. Oder es ist einfach nur laaaangweilig. Wie gut, dass “Ophelia Scale – Der Himmel wird beben” nichts von alledem ist und dass Lena Kiefer ganz genau weiß, wie man eine fantastische Geschichte durchdacht und spannend erzählt. Wer ihr auf Instagram folgt, kennt ihre Whiteboards, auf denen die Szenen geplant werden, und diese Planung zeigt sich jetzt in Teil 2 ganz besonders, denn die Geschichte verliert niemals an Tempo oder emotionaler Tiefe. Ich will nicht spoilern, deswegen nur so viel: es gibt wieder viele unerwartete Wendungen, spannende Szenen, ganz viel für’s Herz, und ein paar “AAAAH OH MEIN GOTT BITTE WAS?!”-Momente. Man leidet mit, liebt mit, lacht und weint und knabbert die Fingernägel auf eine wirklich unansehnliche Länge herunter. Eine wirklich gelungene Fortsetzung. Und wer Angst um seine Fingernägel hat: Band 3 erscheint im November, bis dahin wachsen sie nach. ;-)