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Babscha

Posted on 9.3.2020

Daniel Suarez zeigt´s allen. Wie man ein bereits phänomenal gutes Auftaktbuch schreibt und mit dem hier vorliegenden furiosen und mindestens gleich spannenden Folgeband noch eins drauf setzen kann. Wie man die technisierten und von Spielregeln und Sprache her sehr speziellen Welten des Cybernet und der Gamer-Communities derart interessant in eine atemlose und visionäre Thrillerstory verpackt, dass selbst Leser (wie ich), die mit Rollenspielen im Netz ansonsten wenig am Hut haben, umgehend abtauchen und sich von Anfang bis Ende begeistern lassen. Wie man darüber hinaus packend und realistisch ein bedrohliches globales Szenario entwirft, in dem eine künstliche Intelligenz die Herrschaft übernimmt und die Menschen in ihrer Arroganz und ihrem Machtstreben wie Statisten in null Komma nichts an die Wand und gegeneinander ausspielt. Und vor allem, wie sich ein Autor mit einem solch tollen Werk direkt in die erste Liga und auf Augenhöhe mit Autoren wie William Gibson katapultiert. Und worum geht´s? Nachdem in dem Auftaktband „Daemon“ die gleichnamige von dem genialen Spieleentwickler Matthew Sobol geschaffene KI nach dessen Tod die weltweite Herrschaft über die Datenströme und –banken der Menschheit übernommen hat und wie in einem Rollenspiel sukzessive Menschen in sein Netzwerk rekrutiert und diese je nach Verdienst mit speziellen Fähigkeiten ausstattet, versucht die amerikanische Regierung mit ihren Geheimdiensten jetzt verzweifelt, zu kontern und den Daemon irgendwie auszuschalten. Hierbei schreckt sie weder vor Machtmissbrauch noch hochtechnisierter Gewalt zurück. Auf beiden Seiten werden im Verlauf der Geschichte interessante, gute wie böse Figuren entwickelt und gleichermaßen in der Realität wie im „Darknet“ aufeinander los gelassen. Niemand von all ihnen ahnt, welche eigentliche Intention Sobol mit seinen ganzen Aktivitäten verfolgt. Große Überraschung und unbedingte Leseempfehlung.

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