Kathi
Inhalt: „Corporate love -Reid“ ist der vierte Band der gleichnamigen „Corporate love“-Reihe von Melanie Moreland. Es ist am 1.02.2020 beim Lyx Verlag erschienen. Reid hatte keine einfache Kindheit. Ausgesetzt und dann von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht ist das Computergenie auf die schiefe Bahn geraten. Seine Strafe hat er vier Jahre lang im Gefängnis abgesessen. Danach hat er bei der Firma BAM eine neue Arbeit und Familie gefunden. Er fühlt sich trotzdem noch einsam. Als Becca auftaucht entdeckt Reid das erste Mal was es heißt zu lieben. Meinung: Das Cover ist in Ordnung, aber leider nichts neues. Man erkennt den angezogenen Oberkörper eines Mannes. Unten erkennt man eine düstere Skyline. Am besten am Cover gefällt mir, dass im oberen Teil die Zahlen 0 und 1 zu erkennen sind. Es passt zu dem Computergenie. Hans Link hat die Geschichte ins deutsche übersetzt. Die Geschichte wird aus größtenteils aus Reids Sicht erzählt. Ab und zu bekommen wir auch mal Beccas Sichtweise zu lesen. Der Schreibstil war in Ordnung. Da ich selbst ein kleiner Techniknerd bin, hatte ich mir von dieser Geschichte viel erhofft. Leider zu viel. Mit den Charakteren hatte ich wirklich große Probleme. Insbesondere mit Reid. Natürlich kann ich verstehen, dass seine Vergangenheit ihn geprägt hat. Auch das er bei seinem Lebensumständen auf die schiefe Bahn geraten ist, ist noch einigermaßen nachvollziehbar. Allerdings finde ich seine Denkensweise in diesem Fall sehr naiv. Aber okay, das lasse ich auch noch so durchgehen. Die Geschichte mit der Firma finde ich dann doch ein bisschen komisch. Insbesondere wie sich das Verhältnis zwischen Reid und seinen Chefs entwickelt hat. Vielleicht kann ich es nicht so gut nachvollziehen, weil ich die ersten drei Bände nicht gelesen habe, aber ich fand es komisch. Besonders diese Betonungen von Familie und Brüder und so. Das war mir zu viel und wirkte nicht sehr angebracht. Auch dass er ständig gelobt worden ist, war mir ein bisschen zu viel. Ich hatte das Gefühl als hätte er zwei Seiten. Einmal die schüchterne, verlorene und zurückhaltende Seite und dann andere Seite. Ich habe kein Problem damit, dass er sexuell noch unerfahren ist, aber hatte gerade am Anfang das Gefühl, als würde er an Becca nur die körperlichen Vorzüge mögen. Auch ein oder zwei Szenen waren dabei, in denen er ganz plötzlich und direkt seine Meinung rausgehauen hat. In meinen Augen ist es der Autorin nicht gelungen, die verschiedenen Charaktereigenschaften harmonisch in Einklang zu bringen. Becca war mir eigentlich sympathisch. Sie hat ein gutes Herz. Trotzdem gab es ein paar Dinge, die mich daran gehindert haben, dass ich sie wirklich mag. Was mir ziemlich auf die Nerven ging war, dass sie ständig geweint hat, wenn Reid aus seiner Vergangenheit erzählt hat oder sich emotional geöffnet hat. Außerdem fand ich die „Manipulationen“ nicht so toll. War es anfangs gefühlt trotz Teeniegefühle und -hormone, eher körperlicher Natur, so wurde es später zumindest etwas gefühlvoller und sie kamen wirklich als gutes Paar rüber. Trotzdem hätte ich mit mehr Gefühle und Spannung gewünscht. Außerdem habe ich nicht das Gefühl als hätten die beiden sich als Individuum weiterentwickelt. Besonders Reid hängt weiter an seiner Vergangenheit, obwohl sein Leben sich mittlerweile komplett verändert hat. Gegen Ende kommt dann endlich mal etwas Fahrt in der Handlung auf, aber es kam nicht so überraschend, wie erhofft. Die Nebencharaktere waren in Ordnung, aber so viel habe ich über sie leider nicht erfahren können, da sie Reid entweder mit Lob und Anerkennung oder Zurechtweisungen und Tipps überhäuft haben. Am liebsten mochte ich Sandy, die gute Seele des Büros. Fazit: Leider konnte diese Geschichte mein Techniknerdherz überhaupt nicht erreichen. Besonders am Anfang konnte ich die Gefühle zwischen den beiden nicht nachvollziehen. Das Computerthema ist gut rüber gekommen. Die Charaktere waren mir zu oberflächig. Ich hätte mir mehr Tiefe und Entwicklung gewünscht. Jeder der die ersten Teile mochte wird sich sicherlich über ein Wiedersehen mit alt bekannten Gesichter freuen. Man kann diese Geschichte auch lesen, wenn man die ersten drei Teile nicht gelesen hat. Allerdings würde ich dazu raten mit einem der anderen Bände anzufangen.