Jenny Hfrt
Kea lebt, seit sie klein ist, als Sklavin in einer unterirdischen Miene. Dabei muss sie jedoch unbedingt geheim halten, dass sie zum Volk der Shedi gehört und über die Fähigkeit verfügt, die Gedanken anderer beeinflussen zu können. Eines Tages erscheint allerdings ein Gesandter des Königs in der Miene und Kea wird aufgrund ihrer Fähigkeiten ausgewählt, der Königsfamilie zu einem Sieg im jahrelangen Krieg zu verhelfen. Zunächst fiel es mir sehr schwer, einen Einstieg in das Buch zu finden und ich bin nur langsam voran gekommen. Mit der Zeit entwickelte sich die Geschichte jedoch immer mehr und ich konnte es nicht mehr weglegen. Die Autorin baut eine neue, fantastische Welt auf und beschreibt diese sehr schön detailreich. Besonders die Idee mit den Schutz(edel)steinen auf der Stirn gefiel mir sehr. Diese neue Welt wirkt jedoch sehr fremdartig, was durch die komplizierten Namen der Personen und Städte/Länder noch gesteigert wurde. Auch die Kommentare/Gedankengänge zu Beginn eines jeden Kapitels wirken zunächst geheimnisvoll und aus dem Zusammenhang gerissen. Die Autorin hat jedoch mit viel Fantasie sehr intelligent alles miteinander verknüpft, sodass sich die Einzelteile immer mehr zusammenfügen, man aber trotzdem immer wieder vor Rätseln steht. Die Liebesgeschichte fand ich auch sehr schön mit eingebunden, auch wenn diese für mein Empfinden ruhig mehr Aufmerksamkeit bekommen könnte, da diese auch ein gewaltiges Konfliktpotenzial birgt. Es bildet sich eine Dreiecksgeschichte zwischen Nakush, den Kea noch als Sklavin in den Mienen kennengelernt hat und Zadjan, dem Thronfolger. Sehr interessant war hier, dass sich Nakush und Kea ineinander verliebt haben, ohne sich je mehr als mit den Fingerspitzen zu berühren. Zadjan wird häufig als Frauenheld dargestellt, der viel trinkt, sodass meine Sympathien zu Beginn definitiv bei Nakush lagen. Insgesamt geht die Liebesgeschichte jedoch fast unter, was ich sehr schade finde.