
stephanienicol
150 Jahre lang wurde der Werwolf Lachlain, König der Lykae, von Vampiren in den Katakomben unter den Straßen von Paris gefangen gehalten. Dort war es gezwungen, immer und immer wieder im Feuer zu sterben. Doch plötzlich wittert er den Duft seiner Gefährtin, der einen Frau, die für ihn bestimmt ist. Mit Hilfe dieser Hoffnung schafft er es, sich zu befreien. Zu sagen, er wäre schockiert ist noch untertrieben, als Lachlain feststellt, dass seine Gefährtin die Vampirin Emma ist. Genau genommen ist Emma sogar halb Vampir, halb Walküre. Sie selbst ist auch alles andere als begeistert von der Vorstellung, ihre Freiheit für einen mehr als ungehobelten Werwolf aufzugeben, der sie einfach mit sich schleppt und fortan als sein Eigentum bezeichnet. Doch bald haben die beiden größere Probleme als die Frage nach persönlicher Freiheit, denn in der Welt des Mythos braut sich etwas fürchterliches zusammen... Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, weil es übermäßig viele positive Kritiken bekommen hat. Dies war mein erstes Buch von Kresley Cole, obwohl die Autorin auch für ihre historischen Liebesromane bekannt ist. Zunächst muss ich sagen, dass ich mich mit dem Buch anfangs sehr schwer getan habe. Dass Lachlain Emma einfach mit sich schleppt und sofort sie und alles, was sie besitzt als sein Eigentum ansieht, fand ich nicht besonders lesenswert. Meine persönliche Grenze war dann fast erreicht, als er Emma auch noch zu sexuellen Handlungen zwingt, die sie eigentlich gar nicht wollte. Sowas mag ich einfach nicht lesen. Dementsprechend hatte ich die Wahl: Das Buch abbrechen oder herausfinden, warum es doch fast allen anderen Lesern so gut gefallen hat. Bis etwa zur Hälfte des Buches war mir Lachlain sehr unsympathisch, während Emma mir gleich sympathisch war. Weil sie sich nichts gefallen lassen wollte. Die Charaktere des Buches sind interessant gezeichnet. Kresley Cole versteht es sehr gut, ihre Figuren nicht in schwarz-weiß-Malerei abdriften zu lassen, sondern entwirft komplexe Charaktere, die gute und schlechte Seiten haben. Vor allem widmet sie sich auch ausgiebig den Nebenfiguren, wodurch man natürlich neugierig auf die weiteren Bände der Serie wird. Sehr interessant ist vor allem, welche Welt die Autorin kreiert hat. Alle mythischen Geschöpfe, wie Vampire, Werwölfe, Feen etc. leben als eigene Bevölkerungsgruppe, die sich Mythos nennt. Natürlich wissen die Menschen nicht von deren Existenz. Innerhalb des Mythos sind fast alle Gruppen miteinander verfeindet, weshalb sich eine Art Krieg anbahnt, in welchem die Herrschaft innerhalb des Mythos entschieden werden soll. Sehr positiv überrascht hat mich, dass Kresley Cole einmal nicht nur die herkömmlichen" Gestalten wie Vampire und Werwölfe für ihre Geschichte nutzt, sondern darüber hinaus auch die Walküren. Diese sind äußerst interessante Geschöpfe, welche bisher vor allem auch sehr unverbraucht in der paranormalen Literatur sind. Das ist richtig erfrischend zu lesen. Insgesamt ist die größte Schwäche dieses Buches sein Anfang. Im Verlauf der Geschichte wird es jedoch richtig spannend und man beginnt auch, Lachlains Verhalten zu verstehen. Ich werde auf jeden Fall auch weitere Bände der Serie lesen und hoffe, dass diese mir dann von Anfang an gut gefallen. Gelungener paranormaler Liebesroman mit anfänglichen Schwächen.