Profilbild von Cindy

Cindy

Posted on 8.3.2020

Zwischen den Seiten Vitas Vater ist Verlagsverleger, allerdings teilt Vita die Leidenschaft zu Büchern nicht. Als sie ihn jedoch eines Nachts in seinem Arbeitszimmer aufsucht und von ihm unerwartet unwirsch aus dem Zimmer gebeten wird, bleibt ihr sein untypisches Verhalten im Gedächtnis. Am nächsten Morgen belauscht Vita ihren Vater während eines Telefonats und erfährt von einem neuen Manuskript, das ihren Vater in Aufregung versetzt. Es gelingt ihr sogar, heimlich einige Zeilen darin zu lesen. Was sie daraus erfährt, bestimmt den weiteren Verlauf indirekt. Gemeinsam mit ihren besten Freunden Trixie und Danilo plant Vita eine VW-Bulli Tour durch einige europäische Länder. In Italien angekommen, erinnert sich Vita wieder an das Manuskript und an den Ort Viagello, den sie nun besuchen möchte, weil die Worte bereits etwas in ihr zum Klingen brachte, dass sie sich nicht erklären kann. In Viagello lernt sie Luca kennen und ab hier nimmt die Handlung an Spannung auf, denn das sommerliche Idyll des Ortes trügt, hält für Vita Geheimnisse bereit die eng mit ihr verbunden sind und ihr einen neuen Blickwinkel für ihre Eltern ermöglicht. Lesespaß Spaß hatte ich absolut gehabt.Vita ist die Ich-Erzählerin und war mir auf Anhieb sympathisch. Sie hat ein schwieriges gefühlgehemmtes Verhältnis zu ihren Eltern. Äußerlich macht sie das unabhängig, mutig und tough. Trotzdem hat sie auch eine weiche liebevolle Seite, die gerade im Umgang mit ihren besten Freunden Trixie und Danilo deutlich werden. Viele Autoren glänzen mit wunderbaren Hauptfiguren, Isabel Abedi ebenfalls, aber schon in "Lucian" gab es die goldherzen-beste-Freunde, Danilo und Trixie, stehen dem in nichts nach. Budha-Danilo darf auch mein bester Freund werden. "Die längste Nacht" hat mich total überrascht. Denn irgendwie bin ich aufgrund des Klappentextes, von Fantasy und nicht von einem realistischen Jugendroman ausgegangen. Die erste Begegnung von Luca und Vita trug ebenfalls dazu bei. "Die längste Nacht" ist ein Spannungsroman, da Vita in Italien auf längst vergessene Familiengeheimnisse stößt und sich sogar in Gefahr begibt. Ein kleines Thrill-Feeling ist bei mir definitiv aufgekommen. Die vielen kleinen Hinweise und Entdeckungen, denen Vita im Verlauf auf die Spur kommt, laden den Leser zum Enträtseln ein. Manche Geheimnisse lassen sich bereits im Vorfeld folgerichtig erahnen und bei anderen Spuren bin am Ende auf dem Holzweg gelandet. Ich mochte die Stimmung zwischen Vita und Luca, wie sie einander kennengelernt haben, sehr süß. Als eines der Geheimnisse ans Licht kommt, reagiert Luca hart und gemein, aber wenn man sich die Umstände und die Zusammenhänge vor Augen führt, kann man seine Reaktion auch nachvollziehen. Nur, dass mir Vita in dem Moment sehr leidgetan hat. Doch Konflikte müssen nun mal sein, auf die Lösung kommt es an und die hat mich bei den beiden überzeugt, denn so ganz ohne einander können sie dann doch nicht. Fazit Die Stimmung und die Atmosphäre von "Die längste Nacht" ist fantastisch, es müssen keine 30 Grad sein, um die Hitze und Wärme Italiens während des Lesens zu fühlen. Ich liebe Bücher, die in Italien spielen und Isabel Abedi gelingt es das Lebensgefühl, die Landschaft, die Menschen und das köstliche italienische Essen so bildlich zu beschreiben, dass ich in meiner Lesezeit tatsächlich Urlaub mit Vita, Trixie und Danilo in Italien gemacht habe. Die Idee und die Richtung, in die "Die längste Nacht" geht, haben mich komplett überrascht, da ich etwas anderes erwartet habe. Es ist spannend und lädt durchaus zum Miträtseln ein. Ein toller buchischer Ausflug. 5 Sterne.

zurück nach oben