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Sarina

Posted on 8.3.2020

3,5 Sterne Nach dem mir "Morgen kommt ein neuer Himmel" von Lori Nelson Spielmann so gut gefallen hat, habe ich mich wahnsinnig darauf gefreut ihr neustes Buch zu lesen. Leider hat mir „Nur einen Horizont entfernt“ nicht ganz so gut gefallen wie „Morgen kommt ein neuer Himmel“. Der Grund hierfür lag allerdings nicht an der Geschichte selbst. Im Gegenteil! Ich fand die Idee mit den Versöhnungssteinen richtig schön und es hat mir gefallen, in welcher Art und Weise sich durch das Vergeben der Steine neue Wege geöffnet haben. Außerdem wurde ich im Laufe des Buches mehr als einmal zum Nachdenken angeregt. Schließlich wird jeder von uns schon einmal eine Entscheidung getroffen haben, die er hinterher bereut hat und die er am liebsten ungeschehen machen würde. Um Verzeihung zu bitten ist der erste Schritt, wenn es auch nicht immer einfach ist, diesen zu machen… Dies wird einem in „Nur einen Horizont entfernt“ ebenso vor Augen geführt wie die Tatsache, dass man vor seiner Vergangenheit und seinen Fehlern nicht ewig davon laufen kann, denn nur wenn man mit sich im Reinen ist, kann man unbeschwert in die Zukunft sehen und sein Leben in die richtigen Bahnen lenken . Von letzterem ist Hannah am Anfang jedoch weit entfernt… Apropos Hannah: Sie ist mein kleiner Knackpunkt an der ganzen Geschichte. Lange Zeit war sie mir nicht sonderlich sympathisch, da sie sehr naiv und blauäugig durchs Leben. Sie vermeidet konsequent jeden Gedanken, der für sie in irgendeiner Weise unangenehm sein oder ihr Probleme bereiten könnte. Durch diese Einstellung hat sie einige Wahrheiten nicht erkannt bzw. erkennen wollen, die für mich auf den ersten Blick total offensichtlich waren. Ebenfalls an ihr gestört hat mich, dass sie oft ihre Meinung geändert hat. Immer wenn man dachte, dass sie endlich einen Schritt in die richtige Richtung macht, ist sie letztendlich doch wieder in ihr altes Muster zurückgefallen. Okay, ganz so streng möchte ich auch nicht sein. Ich kann verstehen, dass es für sie nicht leicht ist, wieder auf ihre Mutter zuzugehen, nach dem jahrelang Funkstille geherrscht hat. Außerdem liegt einiges im Argen zwischen den beiden, was nicht innerhalb von fünf Sekunden ausgeräumt werden kann. Auf den letzten 100 Seiten, nach dem Hannah eine gewisse Entwicklung durchgemacht hat, konnte mich schließlich doch noch mit ihr anfreunden. Die Nebencharaktere waren mir dafür umso sympathischer, vor allem Dorothy, eine ältere Dame, die Hannah mit Rat und Tat zur Seite steht, war einfach total liebenswert. Man kann gar nicht anders als sie ins Herz zu schließen. RJ, dem Hannah rein zufällig begegnet, war ebenfalls ein großer Sympathieträger. Er besitzt viel Humor und macht einen wirklich lockeren Eindruck. Ich mochte ihn bereits nach kurzer Zeit. Obwohl ich mich mit Hannah im Großteil des Buches nicht ganz so anfreunden konnte, hat es mich nicht davon abgehalten immerzu weiterlesen zu wollen. Ich war super gespannt wie es für sie weitergeht und ob sie endlich den Mut findet, auf ihre Mutter zuzugehen. Doch auch darüber hinaus wurde es nie langweilig, da einiges passiert ist, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Andere Wendungen waren dagegen weniger überraschend – zumindest wenn man aufmerksam die Geschichte verfolgt hat. Wie gesagt hat mir „Nur einen Horizont entfernt“ alles in allem gefallen und das eine oder andere mal konnte mich die Geständnissen bestimmter Personen wirklich berühren. Schließlich ist es eine emotionale Angelegenheit, die viel Mut erfordert. Wir können noch so große Hoffnungen haben, dass uns derjenige, den wir angelogen oder verletzt haben, verzeiht, im Leben kann es grundsätzlich immer anders kommen. Dass Angst nichts Schlimmes ist sondern es viel schlimmer ist für immer mit einer Lüge zu leben, wurde von Lori Nelson Spielmann mit den richtigen Worten herübergebracht. Das Ende war sehr schön, doch das wichtigste: Ich hatte nach Beenden des Buches das Gefühl, dass mich diese Geschichte bereichert hat. Mein Fazit Mit „Nur einen Horizont entfernt“ erzählt Lori Nelson Spielman eine schöne Geschichte rund um das Thema Verzeihen, die den Leser mit ihren kleinen und versteckten Botschaften zum Nachdenken anregt. Obwohl ich die Protagonistin Hannah im Großteil des Buches nicht ganz so sympathisch fand, habe ich gerne weitergelesen – vor allem da im Laufe der Geschichte einige Dinge passiert sind, mit denen ich nicht gerechnet hätte.

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