Profilbild von Sarina

Sarina

Posted on 8.3.2020

Als Leser begleitet und verfolgt man gespannt wie Brett das wahrscheinlich schwierigste Jahr ihres bisherigen Lebens durchläuft. Man fragt sich, was wohl als nächstes passieren wird und ob sie es letztendlich schaffen wird alle Ziele abzuarbeiten. Diese Fragen und einige unerwartete Wendungen treiben einen zum Weiterzulesen an. Außerdem fiebert man dem nächsten Brief unermüdlich entgegen um zu erfahren welche schönen Worte oder Ratschläge Elizabeth ihrer Tochter mit auf den Weg gibt. Das Ende fand ich richtig toll auch wenn es ganz anders war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Frau Spielmanns Schreibstil ist locker und flockig zu lesen. Gleichzeitig erzählt sie mit unglaublich warmherzigen Worten und bringt viele schöne Sätze in die Geschichte ein, die einen zum Nachdenken bringen. Darüber hinaus hat sie viele Momente geschaffen, die einen zum Weinen, andere zum Lachen bringen. Besonders gut gelungen sind ihr jedoch die Briefe von Bretts Mutter, da sie so formuliert sind, als würde sie von Angesicht zu Angesicht mit ihrer Tochter sprechen. Auch die Charaktere sind absolut glaubhaft und authentisch, sodass man vor allem zu Brett eine enge Beziehung aufbauen kann und mitbekommt wie sich ihre Motivation mit der Zeit verändert. Lange Zeit geht es ihr nur darum ihr Erbe zu erhalten, bis sie merkt das Geld alleine nicht glücklich macht und es im Leben um viel mehr geht. Brett war mir wirklich durchweg sympathisch, wenn sie mir auch zwischendurch immer wieder mal auf die Nerven gegangen ist. In meinen Augen hat sie sich nämlich viel zu schnell demotivieren lassen und einfach die Flinte ins Korn geworfen. Andererseits konnte ich sie aber auch verstehen. Schließlich würde keiner sein Leben auf einmal komplett auf den Kopf stellen. Ihre Ängste diesbezüglich sind also absolut nachvollziehbar. Toll dass sie es trotzdem macht, denn wie man mitbekommt hat sie ihre Wünsche und Bedürfnisse viel zu lange zurückgestellt. Die Beschäftigung bzw. die Konfrontation mit ihren Zielen verändern sie und lassen sie eine schöne Entwicklung durchmachen. Sie wird mutiger, selbstbewusster und lässt sich nicht mehr von anderen beeinflussen oder in ihre Entscheidungen hineinreden. Brad, den Brett kennenlernt, da er als Nachlassverwalter von ihrer Mutter eingesetzt wurde, ist für Brett bei der Erfüllung ihrer Lebensziele eine große Unterstützung. Er ist immer für sie da und hört ihr zu, wenn sie mal nicht weiter weiß. Zwischen den beiden entwickelt sich schnell eine enge Freundschaft, die tausendmal mehr wert ist als jedes Geld der Welt. Von Bretts Familie und ihrem Freundeskreis war mir ein Teil sehr sympathisch, ein anderer Teil leider nicht so, da sie eine dermaßen oberflächliche Einstellung an den Tag gelegt haben, nur auf Geld und Erfolg aus waren und dabei nicht gemerkt haben, wie unmöglich und egoistisch sich verhalten. Mein Fazit „Morgen kommt ein neuer Himmel“ von Lori Nelson Spielman verströmt von der ersten Seite eine wirklich warmherzige Atmosphäre, sodass man sich gleich sehr geborgen fühlt. Auch zu der Protagonistin Brett baut man von Anfang an eine ganz besondere Beziehung auf, da man sie vom ersten Moment an begleitet und quasi hautnah mit dabei ist, wie sie sich an die Erfüllung ihrer Lebensziele macht. So ist es auch nicht verwunderlich, dass man stets mit ihr mit fiebert, Freuden aber auch Leid mit ihr teilt. Am schönsten ist jedoch zu beobachten wie sie sich langsam verändert bzw. weiterentwickelt. Die Geschichte insgesamt ist einfach unglaublich berührend und ich habe wirklich schöne Lesestunden damit verbracht.

zurück nach oben