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skiaddict7

Posted on 8.3.2020

Faszinierende Wiederentdeckung eines vergessenen Klassikers "Jeder, jeder kann seine Ketten abstreifen. Der nötige Mut, ganz gleich, wie tief er begraben ist, wartet nur darauf, gerufen zu werden. Es braucht nur die richtige Ermunterung, die richtige ermunternde Stimme, dann springt er hervor, brüllend wie ein Tiger." "Ein anderer Takt" erschien 1962 unter dem Titel, "A different drummer" und wurde nun erstmals auf Deutsch übersetzt. Das Debüt eines talentierten afroamerikanischen Autors, auf das mehrere Bücher folgten und der über die Jahre wohl in Vergessenheit geriet. Das Buch spielt in 1957 in einem fiktiven Südstaat der USA. Tucker Carlson, ein Afroamerikaner, streut eines Tages Salz auf seine Felder, erschießt das Pferd und die Kuh, fällt den bedeutungsvollsten Baum am Grundstück und zündet den Hof an. Dann verlässt er mit seiner schwangeren Frau und Kind den Bundesstaat. Über die nächsten Tage folgen ihm tausende Afroamerikaner, bis schließlich im ganzen Staat kein einziger mehr übrig ist. Das ganze wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, jedoch ausschließlich von Weißen. Willian Kelley hat mich mit diesem Buch voll in seinen Bann gezogen. Die Geschichte ist gut durchdacht. Dass Kelley die Geschichte ausschließlich durch weiße Protagonisten erzählt, macht es interessant, zumal die Ansichten weitreichend sind, von liberal bis rassistisch. Besonders die unschuldige Perspektive des neunjährige Harold Leland hatte es mir angetan. Die verschiedenen Erzählstränge verschmelzen zu einer wirklich starken Geschichte, welche mit einer überraschenden aber durchaus realistischen Tat zu Ende geht. Fazit: William Kelley verdient es, jetzt "wieder entdeckt" zu werden!

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