Sarina
4,5 Sterne Der Einstieg in „Dark Wonderland“ ist mir – dank Frau Howards lockerem und leichtem Schreibstil – sehr leicht gefallen. Die Seiten haben sich wie nichts weg lesen lassen. Natürlich lernen wir auch unsere Protagonistin Alyssa kennen, die man eigentlich kaum als normal bezeichnen kann. Alyssa kann nämlich Insekten und Blumen sprechen hören, was für sie ein ganz klares Anzeichen dafür ist, dass sie irgendwann einmal wie ihre Mutter in der Irrenanstalt landen wird. Doch bis es soweit ist, versucht sie ihre Wahnvorstellungen zu ignorieren. Jedes Insekt, dass mit ihr zu sprechen versucht, wird von ihr getötet und zum Bestandteil einer ihrer Collagen. Noch relativ am Anfang kommt es zu einem spannenden und leicht skurrilen Zwischenfall, der Alyssa bestärkt, dass sie und ihre Mutter keineswegs unter Wahnvorstellungen leiden. Tja und ehe sie sich versieht macht sich Alyssa auch schon mit ihrem besten Freund Jeb, in den sie seit Jahren verliebt ist, auf ins Wunderland…Von da an ist die ganze Geschichte um einiges verwirrender, undurchschaubarer und auch gefährlicher geworden - vor allem als Morpheus auf der Bildfläche erscheint. Die Spannung kommt da niemals zu kurz. Im Gegenteil, eine Überraschung, eine unvor-hergesehene Wendung folgt auf die nächste, sodass man das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, da man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Mein einziger Kritikpunkt hierbei ist, dass man sehr genau lesen muss, um den Überblick behalten zu können. Alles ist ineinander verworren, sodass ich stellenweise Schwierigkeiten hatte zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Alyssa ist eine tolle Protagonistin mit der ich zwar nicht gleich warm geworden bin, die mir jedoch im Laufe der Geschichte immer sympathischer wurde. Sie ist ein bisschen schräg und eckt mit ihrer Familiengeschichte (ihre Nachfahrin ist die berühmte Alice Liddell) bei ihren Mitschüler an, wovon sie sich aber nicht unterkriegen lässt. Im Wunderland stellt sie sich mutig allen Herausforderungen, da aufgeben für sie nicht in Frage kommt. Jeb war mir ebenfalls sympathisch, da er Alyssa jederzeit zur Seite steht und für sie eine wichtige Stütze darstellt. Das einzige, was mir nicht so gut an ihm gefallen hat, war, dass er Alyssa manchmal total bevormundet hat. Morpheus war wirklich schwer zu durchschauen, da er mehrere Gesichter bzw. Facetten hat. Man liebt und hasst ihn zugleich! Ich habe mich mehr als einmal gefragt ob Alyssa ihm trauen kann bzw. sollte. Weiterhin gab es ein Wiedersehen mit vielen bekannten Figuren wie z.B. dem weißen Kaninchen oder der Pfeiferauchenden Raupe, die von A.G. Howard allerdings auch ein neues Gewand bekommen haben. Und auch wenn das Ende in sich abgeschlossen ist, freue ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Alyssa, Jeb und Morpheus. Mein Fazit Mit „Dark Wonderland: Herzkönigin“ ist A.G. Howard wirklich eine geniale Version von Alice im Wunderland gelungen, die dem Original in Sachen unvorhergesehenen Wendungen, Wirrungen und bizarren bzw. seltsamen Figuren in nichts nachsteht. Ich war restlos begeistert von der Welt, in die ich hineingeworfen wurde, da sie von der Autorin wunderbar detailreich beschrieben wurde, sodass man sich alles bildhaft vorstellen konnte. Die Geschichte ist ein Abenteuer, auf das ich mich nur zu gerne eingelassen habe, obwohl ich manchmal Schwierigkeiten hatte den Überblick zu behalten.