Babscha
Ein Buch, so leicht wie eine Feder und so schwer wie Blei. Das hat man nicht so oft. Direkt ab der ersten Seite wird der Leser an beiden Händen mitgezogen in die Welt der 17-jährigen Anna, die mitten im Abistress auf einem Greifswalder Gymnasium auf ihren gleichaltrigen Mitschüler Abel aufmerksam wird, einen undurchsichtigen wortkargen Außenseiter, der sich mit Drogengeschäften über Wasser hält. Und je mehr sie sich mit ihm beschäftigt, desto mehr gleitet sie ab in eine unbekannte, gefährliche Welt, die nichts mehr mit ihrem gutbürgerlichen Elternhaus zu tun hat. Aber da ist auch Abels andere Seite, die des sensiblen Geschichtenerzählers und treusorgenden großen Bruders seiner kleinen Halbschwester Micha, für die er alles tut und die das junge Mädchen magisch anzieht. Eine Geschichte beginnt, die Annas Leben von jetzt auf gleich komplett umkrempelt. In eingängiger, intensiver und zeitgemäßer Sprache erzählt die Autorin eine wunderbar geschriebene Geschichte von erster Liebe und großen Gefühlen, von Vertrauen und Enttäuschung, von Hass und Gewalt, von Poesie und Liebe, vom Sieg des Herzens über den Verstand. Und das helle Licht in den düsteren Momenten dieses Buches ist immer die kleine, liebenswerte Micha, der die Autorin mit ihrer ganz besonderen Sprache wahrlich ein „Herz aus Diamant“ verleiht. Ein ganz besonderes Buch und absolute Leseempfehlung.