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Babscha

Posted on 8.3.2020

Das Buch beschreibt das fiktive Szenario während und nach der Explosion eines atomaren Sprengkopfes auf Long Island während der Kubakrise des Kalten Krieges Anfang der 60er-Jahre. Die Geschichte springt sofort und vehement hinein in die Minuten unmittelbar vor dem drohenden Atomschlag, in der die Familie des jungen Scott Porter, die als einzige einen in weiser Vorausahnung auf ihrem Grundstück errichteten Atombunker besitzt, mit wenigen Habseligkeiten in diesen zu flüchten versucht. Aber leider finden sich dort auch die unmittelbaren Nachbarn ein, die sich ebenfalls mit aller Gewalt Zutritt verschaffen wollen. Statt der eingeplanten vier schaffen es zuletzt zehn Personen nach unten. Ein Fiasko beginnt. In der für ihn typischen drastischen Manier skizziert Rhue in seiner Geschichte die dynamischen Entwicklungsprozesse innerhalb eines bunt zusammen gewürfelten Haufens von Menschen aller Altersklassen in einer absoluten, unvorstellbaren Ausnahmesituation ohne jede Fluchtmöglichkeit und Perspektive. Das macht er hier ziemlich gut und sehr beklemmend. Bedauerlicher Weise, und das kostet mindestens einen glatten Stern, hält er die Konsequenz in dieser Entwicklung nicht durch, sondern lässt das Ganze zum Ende hin relativ unglaubwürdig und ohne sauberen Abschluss ausklingen. Schade, wenn ein Autor ein ansonsten gutes Buch auf den letzten Metern irgendwie versemmelt. Lesenswert ist es aber auf jeden Fall und für mich insgesamt knappe vier Sterne wert.

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