Shannas Books
Im vierten Band der Green-Mountain-Serie stehen Hunter und Megan als Hauptpersonen im Vordergrund. Es geht in der ganzen Reihe um die Mitglieder der Familie Abbott, die in dem kleinen Städtchen Butler unter anderem den Green Mountain Country Store besitzen und in dem Hunter als Finanzchef arbeitet. Schon lange ist er in Megan verliebt, aber die hatte bis jetzt nur Augen für seinen Bruder Will, der wiederum sein Herz an Cameron verloren hat. Als Megan erfährt, dass ihre Schwester mit ihrem Mann nach Frankreich ziehen möchte und deshalb das Diner verkauft wird, in dem sie bisher gearbeitet hat, sieht sie ihre sichere Zukunft gefährdet und überlegt sogar aus Butler wegzugehen. Hunter muss nun schnellstens handeln, wenn er Megan für sich gewinnen will. Das Liebeskarussell dreht sich also munter weiter bei den insgesamt zehn Geschwistern und sogar die Eltern und Großeltern haben ihre Hände dabei im Spiel... Ich hatte bisher noch keinen Band der Reihe gelesen und bin trotzdem sehr schnell in die Geschichte hineingekommen. Zum besseren Verständnis der Familienverhältnisse ist vorne ein Stammbaum abgedruckt und so sieht man auf einen Blick wer zu wem gehört. Der lockere und eingängige Schreibstil ist leicht zu lesen und man braucht nicht viel über die Handlung nachzudenken, weil alle Vorkommnisse mehrmals und ausgiebig in endlosen Dialogen diskutiert werden. Das war mir allerdings zu langweilig und ich habe etliche Seiten überblättert ohne das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Außerdem ist die Geschichte ziemlich flach und vorhersehbar, wobei mich auch die Tatsache gestört hat, dass hier die Protagonistin Megan ziemlich einfach gestrickt und unsympathisch dargestellt wird. Nach jahrelangem Anschmachten von Will und zickigem Verhalten seiner Freundin Cameron gegenüber, verfällt sie sexuell in kürzester Zeit dem nächsten Mann, hält ihn aber noch ewig bis zum Liebesschwur hin. Ihre Begründungen hierfür sind so albern, dass man meint, ein kleines, unreifes Mädchen vor sich zu haben. Hunters Aussagen über seine Unsicherheit in Bezug auf Megan passten meiner Meinung nach auch nicht zu seinem doch beherzten und forschen Vorgehen. Was mir aber gut gefallen hat, war die kleinstädtische Atmosphäre des Ortes, wo jeder jeden kennt und alle Schritte sofort bemerkt werden. Neuigkeiten machen in kürzester Zeit die Runde und alle nehmen lebhaften Anteil an den persönlichen Problemen. Ebenso wurde der Zusammenhalt und die Geborgenheit in einer Großfamilie gut dargestellt, die hier zu funktionieren scheint, obwohl sie sich oft sehen und teilweise sogar zusammen arbeiten. Eine lustige Komponente, die mir fast am besten gefallen hat, waren die Szenen von Fred dem Elch. Er hat seinen eigenen Kopf und hat mich mit seiner Sturheit zum Lachen gebracht. Diesen präsenten und individuellen Charakter habe ich ins Herz geschlossen, weil er nicht so austauschbar, unsympathisch oder blass war, wie die menschlichen Protagonisten. Ich finde, der Roman ist eine leichte, etwas kitschige Lektüre zum Entspannen, wenn man mal abschalten und sich ohne viel nachzudenken, einfach nur berieseln lassen möchte.