weinlachgummi
So lange wir schweigen ist Band 3 der The Ivy Years Reihe. Ich habe die vorherigen Bände nicht gelesen und hatte keine Probleme mit der Geschichte. Die Charaktere sind zwar alle am gleichen College bzw. spielen Eishockey, aber davon abgesehen bauen die Bücher nicht aufeinander auf. Rikker und Graham kennen sich aus ihrer Jugend, doch nach einem einschneidenden Erlebnis bricht der Kontakt ab. Rikker zieht weg und erst Jahre später sehen sie sich wieder. Als Rikker plötzlich vor Graham in der Umkleide des Eishockey Teams steht, als neuer Team Kamerad. Für Graham der mit seiner eigenen Sexualität kämpft, und sich bloß nicht anmerken lassen will, dass er auf Männer steht, ist das ein Schock. Aufgrund seiner religiösen Erziehung, aber auch weil er nicht anders gesehen werden will, möchte er nicht, dass irgendjemand weiß, wie es wirklich in ihm aussieht. Er will sich nicht durch seine sexuelle Orientierung definieren lassen. Rikker hin gegen ist geoutet, was nicht unbedingt freiwillig verlief, aber auch er hängt es nicht an die große Glocke. Die beiden standen sich früher sehr nahe und auch nun, 5 Jahre später sind da immer noch Gefühle im Spiel..... Ich war sehr gespannt auf diese Gay Romance Geschichte. College Geschichten haben es bei mir nicht so leicht und Geschichten in denen Sport eine Rolle spielt, habe ich bis jetzt nur eine gelesen. Ich fand das Eishockey Thema gut eingebracht, am Anfang jedes Kapitels wird ein Begriff erklärt und auch so kam der Sport gut raus, also nicht nur ein bisschen im Hintergrund. Was mir sehr gefallen hat, war auch der Bezug zur Homosexualität im (Profi) Sport. Was ich leider nicht so schön fand war, dass es wohl völlig in Ordnung ist wenn Bella, die Managerin des Teams, allen Männern an den Po fast. Nein es wird sogar noch als toll dargestellt, da sie so ein offener Typ ist und macht was sie will, was beinhaltet, dass sie alle Männer einfach begrapscht. Geht für mich gar nicht. Man kann auch eine sexuell aufgeschlossene Frau darstellen, ohne dass diese andere sexuell belästigt. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Rikker und Graham erzählt, was ich toll fand. Die von Rikker habe ich sehr gerne gelesen, er hat einige tolle und witzige Sprüche gebracht. Bei Graham war es manchmal etwas schwierig, er verleugnet sich selbst und das mit anzusehen, tat einem weh und leid. Ich habe die Geschichte über die beiden gerne gelesen. Doch bin ich immer wieder etwas raus gefallen. Vieles ging mir zu schnell bzw. haben die Zeitsprünge mich rausgerissen. Da haben die beiden einen Moment und schwupps sind im nächsten Kapitel schon wieder Wochen vergangen. Ich hätte mir hier wirklich eine Dilogie gewünscht, sodass man sich mehr Zeit hätte lassen können für die Geschichte der beiden. Die erotischen Szenen fand ich sehr schön geschrieben. Allgemein gab es ein paar sehr süße und auch witzige Szenen zwischen den beiden. Und gefallen hat mir auch, wie deutlich eingebracht wurde, dass ein Mensch sich nicht nur durch seine sexuelle Orientierung definiert, sie ist ein Teil von einem, ein Teil von vielen, die einen Menschen ausmacht. Fazit Eine schöne Gay Romance Sport Geschichte. Rikker mochte ich total gerne, er war richtig toll. Das Thema Eishockey wurde schön mit eingebracht und auch das Thema Outing. Ich hatte zwar ein paar kleine Kritikpunkte, aber im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gefallen, sie hätte nur gerne 2 Bände umfassen dürfen.