chianti
Nach dem Ritual das Neferet zweifelsfrei als Mörderin von Zoeys Mutter Linda enttarnt, herrscht wieder einmal Chaos im House of Night. Die Ställe fangen Feuer und zwei Katzen werden tot aufgefunden, dazu kommt noch der Tod von Dragon, der bei dem Enthüllungsritual gestorben ist. Außerdem gibt es wieder jede Menge Ärger von Neferet, die ihre böse Seite nicht mehr verstecken muss.. "Verloren" ist der zehnte und vorerst letzte Band der "House of Night" Reihe. Ich hatte anfangs Schwierigkeiten mich wieder in die Geschichte einzufinden, da zwischen dem neunten und dem zehnten Band doch eine gewisse Zeitspanne lag und ich mich nicht mehr an alles erinnern konnte. Teilweise wurde die Handlung wiederholt, sodass manche Erinnerungen zurückkamen. Das Buch wird aus mehreren Sichtweisen erzählt, zum Beispiel aus Lenobias, Aurox', Kalonas, Rephaims oder Shaunees, die alle aus der Personalen Perspektive berichten. Dann ist da noch Zoeys Ich-Perspektive, die man leicht erkennen konnte. Aber weil es so viele verschiedene Perspektiven gab, hatte ich Schwierigkeiten die Personen einzuordnen. Ich wusste nicht mehr wo sie zuletzt waren und was sie zuletzt getan hatten, sodass ich ab und zu noch mal zurückblättern musste. Ich hätte es schöner gefunden, wenn es nur zwei oder höchstens drei verschiedene Perspektiven gegeben hätte, denn das hätte das Lesen viel einfacher gemacht. Durch diese vielen Perspektiven-Wechsel konnte zwar man einzelne Nebencharaktere näher kennen lernen und auch sehen, dass sie sich seit dem ersten Band entwickelt haben. Shaunee und Erin haben sich ent-zwillingt und während Shaunee dadurch aufblüht und freundlicher wird, geht Erin in die andere Richtung und wird kühl und unfreundlicher. Schade fand ich, dass manche Fäden, wie dieser von Erin und Shaunee angefangen wurden und dann einfach verlaufen sind, ohne dass das Potenzial voll ausgeschöpft wurde. Erin wurde einfach fallen gelassen und ohne weiteres vergessen. Von diesen losen Fäden gab es noch ein paar mehr.. Aber durch diese vielen Wechsel der Perspektive hatte ich einfach das Gefühl nicht von der Stelle zu kommen. Zoey erzählt die Geschehnisse aus ihrer Sicht, während man von Aurox auch noch erfährt wie er die Handlung wahrgenommen hat und dann taucht vielleicht noch Kalona auf und erzählt auch noch mal wie er das sieht. Dadurch gewinnt das Buch ein paar Seiten mehr, aber der Leser liest im Prinzip immer nur das selbe und die Handlung kommt nur langsam voran. So kam es mir zumindest vor. Zum Schreibstil kann ich nur sagen, dass er sich seit "Gezeichnet" kontinuierlich gebessert hat. Die Dialoge sind zwar noch von Schimpfwörtern und Jugendsprache durchzogen, aber ich habe mich daran gewöhnen können und irgendwo macht dieser eher ungewöhnliche Schreibstil die "House of Night" ja auch aus. Die Beschreibungen der Rituale haben mir auch in "Verloren" wieder besonders gut gefallen! Fazit: "Verloren" hatte seine guten Seiten, aber eben auch seine schlechten. Ich habe irgendwo Hoffnung, dass in einer Fortsetzung die losen Fäden noch verknüpft werden können, aber ich irgendwo habe ich nicht mehr viel Lust einen weiteren Band einer eh schon langen Reihe zu lesen. Mir hat "Verloren" trotz mancher Kritikpunkte noch ganz gut gefallen und wer es bis hier hin geschafft hat, sollte auch noch den zehnten Band von "House of Night" lesen.