Cubey
In 16 Briefen möchte Natalie, eine aufstrebende Künstlerin aus reichem Hause, ihrem Ex-Freund dann, ein junger, filmbegeisterter… Knabe, schildern, wie die Beziehung und ihre Trennung für sie verlaufen ist. Diese Briefe sind verstörend und stellen Dan als Betrüger da! Und dieser wird das Gefühl nicht los, dass Natalie irgendetwas hinterhältiges mit diesen Briefen bezwecken möchte… Wo soll ich bei diesem Buch nur anfangen? Ich habe keine Ahnung, was es mir sagen möchte. In keinster Art und Weise. Bücher versuchen meist eine gewisse Message dem Leser zu vermitteln. In diesem Fall nicht. Fangen wir bei den beiden Charakteren an: Natalie und Dan. Nachträgliche Anmerkung: Ich wäre in dieser Rezension gerne auf weitere Punkte der Geschichte eingegangen, nur leider gab es keine weiteren Punkte! Die ganze Geschichte stützt sich auf sein grauenvoll geschriebene und langweilige, so wie überspitzte und unrealistische Charaktere. Als nächstes folgen Charakterbeschreibungen mit massig Spoilern. Wer das nicht lesen will springt bitte zum Fazit. Natalie und Dan führten eine 17-Monatige Beziehung, wenn ich mich richtig erinnere. In dieser Zeit ist so einiges passiert. Das erste kennen lernen. Der erste Kuss. Das erste Date. Das erste Mal (jedenfalls für manche). Der erste Streit. Eine ganz normale Beziehung. Mag man Meinen, denn… Spoileralarm : Natalie IST die Psycho-Ex als die sie von Dan hingestellt wird. Dan IST der Betrüger, als den ihn Natalie hinstellt. Ende. Fangen wir bei Natalie an. Nicht nur, dass sie ein mehr als nur ungesundes Maß an Eifersucht in ihrem Körper hat, nein. Sie hat auch keine Scheu davor sich oder ihren Freund in den Tod zu reißen oder ihn kontrollieren zu wollen. Dan unterhält sich mit einer alten Freundin? Erstmal ein komplettes Drama schieben, den Freund vor versammelter Mannschaft zur Sau machen, ihm vorwerfen, dass er einen nicht liebt und abhauen. Dan hat einen kleinen Erfolg mit seinem Filmprojekt? Erstmal auf der Autobahn das Lenkrad loslassen, sich durch das Schiebedach quetschen und beide fast in den Tod reißen. Dann dem Freund noch vorwerfen, dass ihm der eigene Tod ja total egal ist. Allgemein immer über Suizid bzw. Paar-Suizid reden. Ihn kontrollieren. Ihn stalken. Oder auch ihm verheimlichen, dass sie bereits wesentlich früher Sex hatte, dass er eben nicht ihr „erstes Mal“ gewesen ist. In ihren Briefen beschreibt sie diverse Situationen, in denen sie es unteranderem GUT und BEFRIEDIGEND empfand, dass es Dan schlecht geht. Sie wühlt in dem Kleiderschrank von Dans verstorbenen Mutter rum (Ja, Dans Schwester Jessa hat das auch gemacht. Aber es war immerhin ihre Mutter! Und nicht die ihres Freundes!) oder redet mehr als nur verwerflich über ihren Tod und wundert sich dann, dass Dan wütend wird. Sie schränkte Dan gänzlich ein, machte ihm ein schlechtes Gewissen und schottete ihn nach und nach von seinen Bekannten ab. Sie bezeichnet ihn als die Liebe ihres Lebens, stellt ihn aber gleichzeitig da, als hätte er sie während der Beziehung körperlich Misshandelt. Das ist kein Verhalten, dass man in irgendeiner Art und Weise tolerieren darf oder kann. Zumal Natalie das nicht nur bei Dan gemacht hat, sondern bei den etlichen „Affären“ vor Dan auch schon durchgezogen hat, wie man den zwischendrin reingeschobenen Textnachrichten entnehmen kann. Weiter zu Dan. Dazu fallen mir nur () Dinge ein. 1: Dan… warum hast du nicht eher mit ihr Schluss gemacht? Warum hast du nicht schon mit ihr Schluss gemacht, als du Schluss machen wolltest? 2. WARUM hast du nicht auf deine Schwester oder deine BESTE Freundin gehört? 3. Warum ist dir nicht schon eher aufgefallen, dass mit diesem Weib etwas nicht stimmt? Nein, anstatt sich auch nur den geringsten Gedanken über Natalie oder ihre Handlungen zu machen, lässt sich Dan- tut mir leid, dass sagen zu müssen- von seinem kleinen Freund steuern! Hatten er und Natalie Streit, so versucht er es anfangs noch zu Entschuldigen. Später gibt es nur noch Sex. Versöhnungs-Sex. Nach-Streit-Sex. Vergessens-Sex. Und so häufig wie die beiden betont haben, dass es sich hier um „dreckigen, unromantischen“-Sex handelt, habe ich mich irgendwann gefragt, ob ich es hier wirklich mit zwei 17-Jährigen zu tun gehabt habe. Ja, Dan schreibt während der Beziehung zu Natalie mit einem anderen Mädchen anzügliche Sachen. Ja, Dan schaut sich während der Beziehung zu Natalie, anzügliche Bilder anderer Frauen auf dem Handy an. Ja, Dan fühlt sich von Natalies Talent etwas eingeschüchtert und möchte da gerne mithalten. Ja, Dan ist ein Arschloch. Auf die gleiche Art und Weise wie Natalie eine „Psycho-Ex“ ist. Die Art und Weise ihrer Beziehung ist nicht gesund. Und die Briefe die Natalie Dan hinterlassen hat machen mir auf diverse verschiedene Arten Angst. Gewisse Szenen sind „über-beschrieben“ und „über-romantisiert“. Andere Stellen sind so unverständlich und drüber. Bereits die Aktion auf der Autobahn hätte mich an Dans Stelle dazu verleitet Schluss zu machen! Direkt. Ohne Wenn und Aber! Die meisten von Natalies Gründen sind nicht nachvollziehbar. Wenn man das überhaupt Gründe nennen kann. Sie hat sich die Beziehung nach und nach selber versaut und Dan hat einfach nur den Absprung geschafft, der ihn vor einem Leben als „A****loch“ bewahrt hätte. Die Geschichte im allgemeinen dümpelt vor sich her. Natalie schreibt einen Brief. Dan erklärt den Brief. Textnachrichten. Wieder ein Brief von Natalie. Dans Erklärung. Textnachrichten. Brief. Erklärung. Textnachrichten. Applaus. Das nenne ich Story-Telling. Nicht. Ein weiterer Punkt, welcher mit im Nachhinein auffällt, ist die Tatsache, dass es im Klappentext dargestellt wird, als hätte Dan Schluss gemacht („Doch jetzt, ein paar Monate später, will Dan nichts mehr mit seiner Psycho-Ex zu tun haben.“) Dabei war es Natalie selber, die das mit Dan beendet hatte. Das Ende schießt den Vogel komplett ab. Wenn es ein Ende geben würde. Wenn es eine Rache geben würde. Ich habe das Ende mehrmals gelesen. Bin die Seiten durchgegangen und bäm. Nichts. Man blättert um und dann: „Danksagung“. Was ist mit Natalies Rache? War das alles? Hat sie dafür diese Briefe schreiben müssen? Hätte sie es nicht auch einfach so tun können? Und was ist das für eine Reaktion von Dan? Ist jetzt wieder alles okay?! Als wäre nichts gewesen? Feste Freundin verloren. Beste Freundin verloren. Filmprojekt verloren. Geistige Gesundheit verloren. Mit dem Ende hab ich absolut nicht gerechnet. Fazit: Ich kriege die Zeit die ich in dieses Buch gesteckt habe nicht wieder. Zwei Charaktere, die wieder allen besseren Wissens handeln, kriegen von mir weder Mitleid noch Verständnis. Die Geschichte schleift, nur um dann auf einmal beendet zu sein. Es gibt keine Erklärungen und keine Begründungen. Von jetzt auf gleich. Und was soll mir das Buch vermitteln? Was war überhaupt der Weg der Geschichte? Sie führt nämlich ins nichts. In die Leere. Ich kann dem „Heartbreak Letters – 16 Gründe dich zu Hassen“ absolut gar nichts abgewinnen und wäre es möglich würde ich der Geschichte gar keine Sterne geben. Im den Sinne: 1 von 5 möglichen Sternen für „Heartbreak Letter – 16 Gründe nach diesem Buch mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen“