Cubey
Wie man über 400 Seiten mit absolut NICHTS füllen kann An „Spiel der Macht“ habe ich nur wenige Tage gesessen und bin relativ flott durchgekommen. Auch wenn es einige Kleinigkeiten gab die mir übel aufgestoßen sind, so war ich doch Positiv eingestimmt was den zweiten Teil anging. Grade deshalb auch, weil der erste mit einem guten und soliden Cliffhanger geendet hat. Das ich jetzt knapp einen Monat an „Spiel der Ehre“ gehangen habe konnte ich nicht Ahnen. Ich hätte das Buch natürlich jederzeit abbrechen können, doch ab einem gewissen Punkt im Buch war mein Stolz angeknackst und ich wollte es beenden. Koste es was es wolle. Auch haben mich die ganzen positiven Meinungen über das Buch verunsichert. Irgendwann muss es doch besser werden, oder nicht? Woher sonst die ganzen positiven Meinungen? Und soll ich ehrlich sein? Ich verstehe es immer noch nicht. Ich habe einen Monat meines Lebens in ein Buch gesteckt, welches ich so noch nie erlebt habe. Ich dachte immer „Die Rote Königin“ ließe sich nicht überbieten. Aber dieses Buch hat das mit Leichtigkeit geschafft. Ich würde mich gerne in allen Details über dieses... „Buch“ aufregen. Aber ich würde dies aus zweierlei Gründen nicht schaffen. Erstens würde ich auf einer persönlichen Ebene beleidigend werden (Und das will ich nicht.) Und zweitens: wüsste ich nicht wo ich wie anfangen sollte. Den da hapert es schon ganz gewaltig. Ich wüsste nicht mit welcher Szene, Aktion, Handlung ich anfangen könnte. Weil in diesem Buch schlichtweg absolut gar nichts passiert. Jede Seite ist eine Aneinanderreihung IRGENDWELCHER Ereignisse, welche dazu beitragen sollen die Story voran zu treiben. Leider gibt es keine Story. Kestrel/Krestel/IstMirDochEgalWieManSieSchreibt(!!!) lebt von Tag zu Tag und wartet nur auf die Vermählung mit dem Prinzen, während Arin daheim sich in seinem Selbstmitleid rumsuhlt und versucht Kestrel und ihre Handlungen zu verstehen. Und das ist der gesamte Plot. Über vierhundert Seiten lang nur das gleiche. Zwischenzeitlich reitet sich Kestrel gehörig in die.... Ins Schlamassel, der ach so böse und tyrannische Imperator verhält sich im Vergleich zu dem was man über ihn hört wie ein kleines Kätzchen, und Kestrel lernt absolut gar nichts daraus. Dafür, dass sie anfangs bzw. Ende des ersten Teils noch so getan hat, als würde sie sich mit ihrem Schicksal abfinden, tut sie jetzt ziemlich auf panisch und wundert sich teilweise wie alles so weit kommen konnte. Und was mit Arin das ganze Buch über nicht stimmt verstehe ich auch nicht. Der im ersten Teil recht besonnene und in sich gekehrte herranische Krieger fährt schneller als der Haut als ich, wenn sich bei einem All-you-can-eat-Buffet jemand vor sich drängt. Er hat immer zu Gunsten seines Volkes gehandelt und jetzt läuft er singend über ein Minenfeld, achtet absolut nicht auf seine Umgebung und erleidet einen Stimmungswandel nach dem anderen. Erst sagt er Nein. Dann macht er Ja, behauptet aber Nein. Während er dann aber Ja sagt und Nein macht, denkt man, dass es nur ein Bluff ist aber Nein! Dann macht er ja aber doch Nein obwohl er Ja sagt.... Und das Vierhundert Seiten lang. Fall hier jetzt keiner mehr Durchblick: Ja, so ging es mir auch! Ab dreiviertel habe ich nur noch überflogen. So passierte es auch mal, dass man drei, vier, fünf Seiten in der gleichen Szenerie hängt. Arin will eine Erklärung, Kestrel versucht sich zu erklären; Arin Tickt aus und lässt ihr keine Chance, Kestrel versucht es weiter, Arin verlässt wütend die Szene. Paar Tage später will Arin wieder mit ihr reden. Sie hat keinen Bock und ekelt ihn weg. Er geht. Dann will sie wieder mit ihm reden, er ekelt sie weg. Sie geht. Und immer so weiter. Das ganze Buch hin weg. Zwischen durch wird sie noch vom Imperator oder Tensen erwischt und ermahnt oder so etwas wie bestraft und das ganze Drama geht von vorne los. Oder es passiert das man auf einer Seite eine gesamte Woche im Zeitraffer erlebt, mit dem Resultat, dass.... Ja... das was? Das gar nichts. Kestrel ist weinerlich, Arin unausstehlich und wieder steckt man in einem Dauerloop aus „Auf der Stelle treten“ und „dem Leser alles vollheulen“. Und dazwischen geht es mit der Story, der Geschichte, dem Plot, dem HERZSTÜCK DES BUCHES, in keiner Art und Weise weiter. Auch schön wie Charaktere einfach zwischen zeitlich groß vorgestellt wurden und die wir ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr wieder sehen. Kestrels angeblich beste Freundin. Oder diese Olle aus dem Teesaal dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe. Oder Roshars Schwester... oder Roshar selber... oder der niedliche Tiger, der durch die wohl unnötigste Szene, die ich je in einem Buch gelesen habe, zu Arin und Roshar hinzugestoßen ist. Oder Prinz Verex selber. WO war er 90% des Buches?! WO!? Die Charaktere trampeln auf der Stelle. In der Geschichte passiert absolut gar nichts. Die Dialoge sind schlechter geschrieben als das Nachmittagsprogramm auf RTL und ein Glossar wäre sehr schön gewesen. Denn das kann die Autorin auch sehr gut! Begriffe in den Raum werfen mit dem Menschen, die eigentlich zu der Zielgruppe gehören, absolut nichts anfangen können. Die ersten 200 Seiten war es ja wirklich noch eine Abwechslung herauszufinden was diese Worte bedeuten. Irgendwann aber nicht mehr. Es wurde Lästig und hat mich aus der Geschichte geworden. Fazit Ich bin mehr als nur erleichtert das Buch endlich hinter mir zu haben. Es war langweilig, teilweise unlogisch und ein absoluter Flop für mich. Die Geschichte rührte sich nicht vom Fleck und die Charaktere haben eine geistige Rückentwicklung erlebt. Das Ende der Trilogie für mich und die Frage an den Carlsen Verlag: Spitzentitel? Ernsthaft? Für die (ich will es nicht so nennen) Geschichte von Arin und Kestrel vergebe ich 0,5 Sterne.