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Cubey

Posted on 6.3.2020

Man geht auf eine Feier und verliert im Tumult seine Begleitung aus den Augen und bleibt dann ganz allein zurück, in einer Menge aus wild Fremden. Ärgerlich und in der ersten Sekunde ist man sicherlich auch panisch. Doch kein Problem, dass ein Smartphone nicht lösen könnte. Doch was macht man, wenn man 228 Millionen Kilometer verloren geht? Auf der Ares 3 Mission (also die dritte bemannte Marsmission) gerät der Astronaut Mark Watney und seine Crew in einen heftigen Staubsturm, der sie dazu zwingt den Mars so schnell es geht zu verlassen. Während dieser, mehr oder weniger, überstürzten Evakuierung wird Watney von einer Antenne getroffen und von seinen Crew Mitgliedern getrennt. Dabei wird die Technik seines Anzuges und der Anzug selber beschädigt. Die Crew hält ihn für Tod und verlässt den Mars ohne ihn. Doch, Überraschung! Eine gnädige Seele hatte es gut gemeint mit dem unglücklichen Astronauten und Mark Watney überlebt. Was einem in diesem Buch erwartet ist die Rettung und der Überlebenskampf eines Astronauten, der spannender nicht sein könnte. Sci-Fi ist normalerweise absolut nicht mein Genre. Während eines Urlaubs bei meinem älteren Bruder bekam ich die Chance den Film zu sehen. Und, was soll ich sagen? Ich liebe diesen Film. Die DVD war gekauft und das Buch direkt danach. Man kann nicht anders, als Mark Watney zu lieben. Weit entfernt von jeder Art von menschlichen Kontakt befindet sich Mark Watney einsam und verlassen auf dem Mars. Durch sein fachkundiges Wissen ist er in der Lage sich über einen gewissen Zeitraum am Leben zu erhalten und findet später sogar noch eine Möglichkeit mit der NASA in Kontakt zu treten. Diese ganze Odysse geht er mit einem gewissen grad an Humor, Zynismus und viel Selbstironie an. Er ist sich die ganze Zeit über bewusst, jeder Zeit sterben zu können und verliert seinen Humor nur selten. Auch als ein Mensch, der mit Technik genau so wenig am Hut hat, wie Colleen Hoover mir Bad Endings, habe ich in diesem Buch so ziemlich alles sehr gut verstanden. Watney geht in seinem, teilweise als Tagebuch aufgeführtem, Buch auf jede seine Handlungen ein. Beschreibt seine Gedanken, seine Fehler, seine Wünsche, Ängste und Träume und zieht einen damit in seinen Bann. Während er an dem einen Sol (so werden die Tage auf dem Mars genannt) sich noch über die Gesetzgebung auf dem Mars Gedanken macht, und sich selber als "Weltraumpirat" bezeichnet, so verfällt er wenige Seiten später schon in einen inneren Monolog über die Unglaublichkeit, als erster Mensch so lange auf dem Mars zu sein. Er ist der erste, der diesen Stein sieht. Der erste, der dort war, wo er jetzt ist. Er ist der Erste. Immer und überall. Mark ist ein unglaublicher Charakter, in dem Film auch wunderbar verkörpert, der ein teilweise so technicklastiges Buch selbst für einen Laien und Sci-Fi-Neuling wie mich spannend und ansprechend gestaltet. Neben Mark Watney geht es auch noch um diverse NASA Mitarbeiter wie Venkat Kapoor, Teddy Sanders oder auch den NASA-Wissenschaftler Rich Purnell, welche, jeder für sich, ihren Teil dazu beizutragen zu versuchen, Mark vom Mars wieder runter zu holen. Dass dabei nicht immer alles klappt wie gehofft, steht schon in den Sternen geschrieben. Gerade die Interaktionen von Mark mit der NASA waren immer wieder ein Augenschmaus und haben das Buch für mich einmal mehr versüßt. Und jetzt etwas, dass ich normalerweise nicht mache, ich verweise auf einen Spoiler, da ich finde, dass man dieses Buch selber gelesen haben sollte. !!!!SPOILER!!!! Das Ende, und natürlich wurde Mark gerettet, hat mir mehrfache Schauer über den Rücken gejagt. Selten habe ich bei einem Buch, bei dem das Ende schon früh feststand, so mitgefiebert. Am Ende saß ich mit Tränen in den Augen da und konnte nicht anders als mich zu freuen und zu Jubeln! !!!!SPOILER-ENDE!!!! Was mich am meisten an dem Buch freut, ist die Tatsache, dass es auf der !!offiziellen!! NASA Website einen Bericht über die Technologien aus "Der Marsianer" gibt. Ein unglaublich witziger und interessanter Artikel, der die Geschichte um den verschollenen Astronauten nur noch mehr versüßt! FAZIT: Wer „Der Marsianer“ liest kann vor allem damit rechnen, einen Protagonisten zu erleben, der nicht einfach die Hoffnung aufgibt, sondern immer aufsteht und weitermacht. Der sich mit Witz und Charme dem Mars entgegenstellt und dabei die NASA und den Leser unterhält. Sowohl der Film als auch das Buch sind kleine Perlen und ich würde „Der Marsianer“ immer und immer wieder lesen! Ganz klare Leseempfehlung mit 5/5 Sternen! RETTET MARK WATNEY! („Und wer zur Hölle ist Rich Purnell?“)

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