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Babscha

Posted on 5.3.2020

Die Story: Mark Helius, Chef einer Hamburger Softwarefirma, kann es nicht glauben, als sein Chefprogrammierer eines Tages ermordet aufgefunden wird. Die Firma stand kurz vor dem Abschluss eines Projektes, in dem eine völlig neuartige Software mit ungeahnten Einsatzmöglichkeiten entwickelt wurde. Kurz darauf passieren im Unternehmen unerklärliche Programmfehler und er selbst wird auf einmal des Mordes an seinem Kollegen verdächtigt und muss schließlich untertauchen. Erst nach und nach kommt die ganze Tragweite der Katastrophe ans Licht. Es scheint immer mehr, dass die entwickelte Software ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat und sich über das Internet weltweit in allen Systemen ausbreitet. Und das mit ausgesprochen schlechten Absichten. Ein verzweifelter Wettlauf beginnt. Meinung: Ein insgesamt dicht geschriebener Reißer ohne besonderen Schnickschnack, der hauptsächlich vom thematischen Sachverstand des Autors und seinem flüssigen, gut lesbaren Schreibstil lebt. Mit durchaus ernst zu nehmenden Ambitionen hat dieser sich hier nochmal kritisch mit der in Zeiten des Terminators natürlich inzwischen ziemlich abgedroschenen, nichts desto trotz immer aktuellen Fragestellung befasst, ob es tatsächlich möglich ist, dass Maschinen irgendwann ein eigenes Ego entwickeln und sich gegen die Menschen wenden könnten. Wer weiß. Obwohl Olsberg sich redlich bemüht, den mitwirkenden Figuren etwas Farbe und vor allem ein eigenes Gesicht zu geben, ist dies aus meiner Sicht hier irgendwie nicht gelungen. Roter Faden ist allein die streckenweise ziemlich technisch geschriebene Geschichte und die zum Leben erwachende, bedrohliche Entität selbst. Und auch mit dem etwas an den Haaren herbei gezogenen Ende kann man als Leser letztlich ganz gut leben. Drei Sterne für einen unterhaltsamen, wenn auch nicht übermäßig spannenden Thriller.

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