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Regina

Posted on 5.3.2020

An einer einsamen Bahnschranke in einem Wald wird eine Jugendliche entführt, das Einzige was von ihr zurückbleibt, am Waldrand, ist ihr Fahrrad. Dies ist aber erst der Beginn einer Entführungsserie in welcher die Ermittlerin Nele Karminter mit ihrem Team Nachforschungen anstellen. Immer mehr Frauen verschwinden spurlos und die Polizisten stehen ohne jegliche Spur da. Das Buch hat gleich sehr vielversprechend angefangen. Das beklemmende Gefühl schleicht sich einem bis in die Knochen. Im Verlauf wechseln dann die Perspektiven durch, was ich als sehr positiv empfunden habe, da es dadurch nicht langatmig wird. Vor allem die Passagen aus Sicht des Täters fand ich besonders spannend. Was ich ebenfalls sehr positiv und innovativ fand war Nele. Zum einen, weil sie eine Frau in einer Männerdomäne ist zum anderen, weil sie homosexuell ist. Sonst liest man (gefühlt) immer von den beziehungsunfähigen/-gestörten, eigenbrötlerischen Ermittlern, dagegen war die Protagonistin eine willkommene Abwechslung! Jedoch muss ich leider sagen, dass es teilweise doch etwas zu viel war und ein wenig übertrieben wirkte. Allgemein war es mir an manchen Stellen etwas überspitzt geschrieben und zu weit hergeholt. Einige der Charaktere blieben leider zu eindimensional und an einigen Stellen hätte ich mir mehr Informationen und eine detailliertere Ausgestaltung gewünscht. Nichtdestotrotz empfand ich „Tief im Wald und unter der Erde“ als ein sehr gelungenes Werk dem ein paar kleineren Schwachstellen keinen Abbruch taten und über die man leicht hinwegsehen konnte beim lesen. Deswegen bekommt das Buch 4 von 5 Sterne von mir. Dieser Thriller war mein erster von Andreas Winkelmann aber sicherlich nicht der Letzte!

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