Becca
"Finding Back to Us" ist die etwas überarbeitete Version von "Was auch immer geschieht" und ebenso der Auftakt der "Was auch immer geschieht"-Reihe. Das Coverdesign spricht denke ich genau den Zahn der Zeit an. Es ist - glücklicherweise - ein Cover ohne Menschen und mit einem Marbleeffekt, was mir ausgesprochen gut gefällt. Auf jeden Fall ein Eyecatcher für mich, der mich dazu gebracht hat, das Buch in die Hand zu nehmen und den Klappentext zu lesen. Auch der Klappentext hat mich sehr angesrochen, nicht zuletzt wegen der Thematik. Liebe unter Stievgeschwistern? Gesellschaftlich wohl eher nicht so anerkannt - und genau daher absolut interessant zu lesen, denn es ist mal was Anderes! Inhaltlich konnte mich das Buch dann aber leider doch nicht so sehr überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Story war für mich nicht wirklich spannungsaufbauend, an vielen Stellen sogar etwas langweilig. Auch die Auflösung am Ende, die Einiges wohl ändern sollte, kam für mich irgendwie nicht so schockierend. Es war zwar anders, als man das ganze Buch über dachte, aber für mich wenig von Bedeutung, was aber vielleich auch damit zusammenhängt, dass ich Cassie das ganze Buch über nicht verstehen konnte. Bereits im Klappentext steht, dass Cassie nicht den Mann lieben kann, der ihren Vater auf dem Gewissen hatte. Bereits am Anfang des Buches wird deutlich, dass es sich um einen Unfall gehandelt hat, aber Cassie betont immer und immer wieder, wie sehr sie Keith hasst, weil er ihren Vater auf dem Gewissen hatte. Als hätte er das absichtlich getan. Für mich war sie einfach ein total festgefahrener Charakter, den ich nicht verstehen konnte. Allgemein war sie nichts Halbes und nichts Ganzes. Sowohl ihr Studium als auch das Beenden der Beziehung zu Keith tut sie, weil sie anderen gerecht werden will. Das gesamte Buch über tut sie nichts, was sie selbst will, sondern macht wirklich alles nur den anderen recht. Außerdem weiß ich leider immer noch nicht, wer Cassie ist. Was sie ausmacht und was ihre Charaktereigenschaften sind. Auch Keith war sehr flach gestaltet. Am Anfang ist er irgendwie der grummelige Stiefbruder, aber dann plötzlich nicht mehr. Und dann ist er einfach nur noch der verständnisvolle, liebe Kerl, aber Cassie nennt ihn dennoch "Arschloch" und ich habe einfach nicht verstanden, wieso. Ähnlich wie bei Cassie weiß ich leider auch hier nicht, was seine Charaktereigenschaften sein sollen. Ich finde, in "Finding Back to US" merkt man, dass es ein älteres Buch von Bianca ist. Gerade nach "Falling Fast" und "Flying High", wo mir die Charaktere ausgesprochen gut gefallen haben und auch der Plot tiefgehender und ausgereifter war, war "Finding Back to Us" für mich leider etwas schwächer. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf "Feeling Close to You", weil mir Biancas Schreibstil dennoch sehr gut gefällt und das Buch ja auch erst letztes Jahr erschaffen wurde - ich hoffe also sehr, auf ausgereiftere Charaktere und ausgereifteren Plot, was ich von der Autorin gewohnt bin! :) "Finding Back to Us" war für mich, wie meine Bewertung schon sagt, "ganz nett". Die Liebesgeschichte der beiden ist irgendwie süß und die Idee ist toll, aber dem Ganzen fehlte eben die Ausreifung :)