S. J.
Es gibt immer diese Bücher, auf die man sich eine lange Zeit freut und es kaum erwarten kann, sie zu lesen, sobald man sie in den Händen hält. "The Promise" war ein eben solches Buch, da ich ein großer Fan von Richelle Mead bin. Und die ersten Seiten waren auch noch durchaus vielversprechend, doch die Euphorie hat relativ schnell wieder nachgelassen. Zum einen war mir das Setting doch etwas zu historisch. Ich dachte, es ginge in eine pranormalere Richtung. Die 17-jährige Protagonistin ist aufgrund von Geldproblemen auf der Suche nach einem geeigneten Ehemann, doch dieser möchte einfach nicht auftauchen. Deshalb wird eine Ehe von ihrer Großmutter arrangiert. Doch ehe es soweit kommen kann, flieht Elizabeth unter falschem Namen an den goldenen Hof, der einem ein wundervolles Leben verspricht. Hier kommt auch der Love Interest Cedric ins Spiel, der als einziger weiß, wer sie wirklich ist. Während Elizabeth eine junge Frau ist, die nicht in der Lage ist, für sich selbst einzustehen, und ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden hat, ist Cedric das genaue Gegenteil. Er ist liebenswert, charmant, gutaussehend, sodass ihm jeder zu Füßen liegt. Aber mir erscheint er beim Lesen viel zu aalglatt, was mich des öfteren die Augen hat rollen lassen. Während der Handlung werden viele historisch sehr wichtige Themen angeschnitten, wie Vorurteile, Rassismus und Religion. Leider wurde bei keinem der Themen wirklich in die Tiefe gegangen. Vieles wird lediglich angedeutet und dann wieder verworfen. Leider plätschert auch die Handlung nur so vor sich hin, da sie zu viel auf zu wenigen Seiten sein will. Man kann mehrere Kapitel überspringen ohne irgendetwas verpasst zu haben. Richelle Meads Schreibstil ist wie gewohnt wirklich toll, aber "The Promise" ist sehr ausbaufähig und wird so nicht lange im Gedächtnis bleiben.