Dark Rose
In meinen Augen deutlich besser, als Band 1, aber auch hier fehlt oft der Tiefgang Achtung: Band 2 einer Reihe! Niemals hätte Truly erwartet, dass sie sich nach all dem, was sie erleben musste, ausgerechnet auf Creed Gentry einlassen würde. Doch genau dazu kommt es und seit dem geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf. Creed geht es genauso und das verwirrt ihn total. Er bleibt nie bei einer Frau und schon gar nicht kommt er zu ihr zurück! Doch Truly beherrscht seine Gedanken, pausenlos. Genau das kann er gerade aber überhaupt nicht brauchen. Er muss bald zu einem Kampf antreten. Vor einiger Zeit hat er sich in eine unmögliche Situation gebracht und das muss er jetzt büßen. Entweder er gewinnt den Kampf, oder stirbt dabei. Und er weiß nicht, ob es danach vorbei sein wird, oder ob der, der ihn dazu zwingt, ihn vielleicht niemals gehen lassen wird. Ich muss ehrlich sagen, dass mir Truly und Creed viel sympathischer waren als Saylor und Cord. Die beiden sind auch in diesem Band wieder präsent, wie auch nicht, immerhin sind die Gentry Jungs Drillinge und wohnen zusammen. Aber auch die ganze Story gefällt mir besser als in Band 1. Truly und Creed haben beide mit Verletzungen aus ihrer Kindheit zu kämpfen. Creed flüchtet sich gern in Alkohol, Truly kompensiert das anders. Obwohl beiden nur nach einem One-Night-Stand war, fühlen sie sich einander irgendwie verbunden. Sie reden miteinander über ihr jeweiliges Leben und geben sich halt, ohne das wirklich so wahrzunehmen. Obwohl Creed in Band 1 eine absolut idiotische Entscheidung getroffen hat, die ihn jetzt in tödliche Schwierigkeiten bringt, empfinde ich ihn als deutlich erwachsener als Cord in Band 1. Es gibt keine kindischen Streitereien zwischen ihm und Truly, nur Begehren und Nähe. Gut, manchmal denkt er Schwachsinn und man würde ihn gern treten, aber es artet nie so aus, wie in Band 1. Truly kommt mir auch erwachsener und reifer vor als Saylor. Sie ist eine starke Frau und obwohl sie auch mal dunkle Tage hat, weiß sie um ihren Wert. Sie zieht zwar Idioten magisch an, lässt sich von ihnen aber nicht fertig machen, sondern nimmt ihr Leben immer selbst in die Hand. Was mir lange Zeit ein bisschen gefehlt hat war der Tiefgang auf der Gefühlsebene. Ja, sie fühlen sich sexuell extrem zueinander hingezogen und haben viel Sex – der aber fast nie beschrieben wird und dadurch nicht alles überlagert – aber mit ihren Gefühlen halten sie sich zurück. Man weiß aus Band 1 einiges, was Creed und den anderen passiert ist und auch er erzählt von einem Erlebnis, aber eben nur von dem einen. Man kann sich denken, was Truly passiert ist, aber sie hält Creed lange auf Abstand, was die Ereignisse ihrer Vergangenheit anbelangt. Das finde ich schade, es hätte dem Buch mehr Tiefgang verliehen. Und als es dann doch thematisiert wird, wird es sehr schnell abgehandelt und wieder erstmal nicht auf emotionaler Ebene verarbeitet. Es wird einem hingeknallt und dann sofort zum nächsten Thema übergegangen. Kein bisschen darüber, wie sich Truly gefühlt hat oder was sie denkt. Was mich davon abgesehen am meisten gestört hat, war ab und an die Wortwahl. Ich fand zum Beispiel den Begriff „Ische“ einfach nur dämlich und unpassend – benutzt den heute überhaupt noch jemand? Und „Schwessi“ fand ich nur albern. Es werden auch die Weichen für Band 3 gestellt und man kann sich schon denken, wer da zusammenkommen soll. Fazit: Ich fand das Buch deutlich besser als Band 1. Die Protagonisten waren viel erwachsener. Allerdings hat mir auch hier der Tiefgang lange gefehlt. Ab und an blitzt er auf, ist aber genauso schnell auch wieder verschwunden. Das ist echt schade. Wäre das etwas mehr ausgebaut worden, hätte das dem Buch echt gut getan. Zwischendrin wird das Buch spannend, aber mich hat das nicht ganz so berührt, wie in Band 1, das empfand ich als emotionaler. Insgesamt gefiel mir Band 2 der Reihe deutlich besser als Band 1. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.