Svenja's Bücherwelt
>Ich war eine Tochter. Eine Freundin. Eine Brünette. Eine Sängerin. Ich war eine Million Sachen. [...] Jetzt bin ich nur eines - das verbrannte Mädchen.< Durch Zufall bin ich auf dieses Jugendbuch gestoßen und hatte dementsprechend keine hohen Erwartungen. Das zwar schlichte, aber doch grelle Cover ist ein regelrechter Blickfang und es passt einfach super zum Inhalt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen, so dass ich ziemlich schnell vorankam. >"Es ist aber eine gute Erinnerung. Daran, dass jeder Narben hat. Manche sind nur leichter zu sehen."< Die Hauptprotagonistin Ava hat nicht nur ihre Eltern und Cousine verloren, sondern erlitt auch 60% Verbrennungen an ihrem Körper. Zynismus und Sarkasmus helfen ihr dabei, mit der Sache zumindest halbwegs umzugehen. Ihre Sprüche sind manchmal echt Schlagfertig und paarmal musste ich schmunzeln. Aber trotzdem ist sie immer noch ein Mädchen, das sowohl körperlich als auch seelisch verletzt ist. In der Schule wird sie trotz allem nicht gerade gut behandelt. Lästern, angewiderte/schockierte Blicke und Ekel vor ihrer Berührung stehen an der Tagesordnung. Der einzige Lichtblick: Ihre neuen Freunde Piper und Asad, in den sie sich verliebt. >"Ich wollte nicht sterben, weißt du", sagte sie. "Nicht wirklich. Ich wollte nur nicht mehr leben.“< Piper, die ebenfalls einen Unfall hatte, hat es geschafft Ava aus ihrem Schutzpanzer raus zu locken und ihr gezeigt sie selbst zu sein, egal wie sie aussieht. Nur manchmal fand ich sie ein wenig zu Penetrant und besitzergreifend Asad, der Nerd an der Schule, der sie normal behandelt und ihr ein Gefühl des Glücks gegeben hat. Leider gab es am Ende für mich eine kleine Enttäuschung von seiner Seite, aber ich kam darüber hinweg. Und die ganze Zeit musste ich selbst überlegen, wie ICH mit so einer Situation umgehen würde oder wie ich reagieren würde, wenn ich jemanden wie Ava kennenlerne. Und ich kam zum Schluss, dass ich es nicht weiß und es mir einfach nicht vorstellen kann. Das Buch bekommt von mir 5/5 ⭐ und eine klare Leseempfehlung. Fazit Ein sehr gelungenes Jugendbuch, das ein wichtiges Thema behandelt und einen selbst zum Nachdenken anregt. Ich kann es euch nur wärmstens ans Herz legen.