Profilbild von ranichanie

ranichanie

Posted on 3.3.2020

Die Geschichte zweier junger Menschen, die sich trotz aller Widerstände in einander verlieben. Als ich anfing, das Buch zu lesen, war mir Dannys Krankheit schon vage bekannt, sodass ich die ersten Seiten ungeduldig gelesen habe und dennoch feststellen musste, dass der Einstieg sich unheimlich zieht. Der Schreibstil der Autorin ist einfach, nicht poetisch oder witzig. Er vermittelte mir anfangs den Eindruck, als würde ich einfach wieder ein weiteres Teenie-Buch ohne Tiefgang lesen. Dabei berichtet Jessica in der Rückschau über ihr Leben mit Danny und seiner besten Freundin Christina - was ich im Nachhinein besonders berührend fand. Der Leser weiß quasi von Anfang an, dass das ganze auf eine Tragödie zusteuert, will aber wissen, wie genau die sich abspielt. Es wird immer wieder viel Alltägliches beschrieben, das stellenweise langweilt, gleichzeitig wirkt die Geschichte dadurch authentisch und man weiß als informierter Leser ja auch, dass Jessicas und Dannys Geschichte wahr ist. Dieses Vorfeld-Wissen konnte mich trotz des Schreibstils und der zähen Stellen bei der Stange halten und schlussendlich emotional erschüttern. Tatsächlich habe ich die letzten Seiten vor Dannys Tod bewusst eine lange Zeit nicht angerührt, weil ich sie einfach nicht lesen konnte und wollte. Die Figuren: Danny ist so ein lieber und guter (vom Schicksal gestrafter) Mensch und Jessica das Durchschnittsmädchen, das über sich hinauswächst und sich so die Zuneigung und den Respekt der Leser verdient. Die Liebe der beiden wird so anschaulich dargestellt, dass man nicht anders kann, als sie nachzuempfinden. Kleine Details machen die Geschichte unheimlich lesenswert. Details wie ihr Spitzname „Ducky“, den er ihr liebevoll verpasst oder seine Anglizismen, wenn er sich aufregt. Am meisten gerührt hat mich die Fürsorge, die Danny Jessi gegenüber an den Tag legt sowie sein Kampfgeist. Sie dagegen ist so verständnisvoll, dass es (im guten Sinne) wehtut und akzeptiert Dinge, bei denen andere Mädchen schon lange die Flucht ergriffen hätten und haben. Fazit: Wer bereit für eine tiefe und tragische Liebesgeschichte ist, sich an einem einfachen Schreibstil nicht stört und weiß, dass die Welt ein verdammt ungerechter Ort ist, sollte zu diesem Buch greifen. Es wirbelt die eigenen Gefühle durcheinander und lässt einen zurück mit der Frage: Was würde ich für die wahre Liebe geben?

zurück nach oben