l a r a ☀️
MEINE MEINUNG Julie zieht nach Boston um die örtliche Universität zu besuchen. Gemietet hat sie ihre Wohnung im Internet, ist allerdings auf einen Betrüger reingefallen,weswegen sie ohne Dach über dem Kopf dort sitzt. Zum Glück wohnt eine Freundin ihrer Mutter in Uni Nähe und lässt Julie bei sich einziehen, bis diese eine Wohnung gefunden hat. Erin, die Freundin der Mutter, hat zwei Söhne, Matt und Finn und eine Tochter, Celeste. Matt studiert ebenfalls, Celeste ist 13 und geht noch zu Schule und Finn ist auf Weltreise. Weil Finn weg ist, hat Celeste sich eine lebensgroße Pappfigur von Finn gebastelt, damit er ihr nah ist. Julie findet das natürlich ziemlich komisch und fragt nach, bekommt allerdings keine wirkliche Antwort, die komplette Familie reagiert ziemlich abweichend auf Fragen zu „Pappfinn“. Sie zieht in Finns Zimmer ein und schreibt ihm kurzerhand per Facebook. Die beiden entwickeln eine wirkliche Freundschaft und Julie gesteht sich schnell ein, dass sie sich in Finn verliebt hat. Celeste scheint es also nicht wirklich zu verkraften, dass Finn weg ist und jeder in der Familie scheint sich mit Pappfinn angefreundet zu haben und lassen Celeste ihr Ding machen. Sie hat keine Freunde und verlässt das Haus nur zur Schule. Kein Schritt macht sie ohne ihre Pappfigur und ihr ganzer Tagesablauf muss komplett durchgeplant sein. Julie findet, Celeste verhält sich ihrem Alter nicht entsprechend, was schon bei ihren Klamotten anfinge, die wohl viel zu bunt und durch gemixt wären. Was mir an Julie gar nicht gefallen hat war, wie sie auf Celeste reagierte. Es wurde so dargestellt, als wäre sie mit Celestes Familie die einzige, die Pappfinn akzeptierte, aber meiner Meinung nach kam das ganz anders rüber. Julie war mir gänzlich unsympathisch. Sie hat das Glück, von einer eigentlich fremden Familie aufgenommen zu werden, sodass sie nicht auf der Straße schlafen muss und was macht sie? Sie mischt alles auf. Sie versucht krampfhaft Celeste zu ändern, sie zwängt ihr ihre Kleidung auf und wirft ihren Tagesablauf durcheinander. Außerdem reagiert sie ziemlich pampig, wenn Celeste einen Nervenzusammenbruch erleidet. Nicht oft, aber so oft, dass es mir auf die Nerven ging. In so vielen Situationen wollte ich mich am liebsten vor Celeste stellen und Julie eine reinhauen. In einer Szene redet sie sogar mit ihrem Psychologie Professor über die Familiensituation. Dieser denkt, Julie übertrage ihre Gefühle einfach auf Celeste, dass es Julie eigentlich ähnlich wie ihr ginge. Julie streitet das natürlich ab und man wird in dieser Hinsicht auch nicht mehr aufgeklärt als dass ihre Eltern getrennt sind und ihr Vater sie immer öfter bei Verabredungen sitzen lässt. Ich konnte mich so viel besser in die Situation von Celeste einfinden, obwohl ich keineswegs so psychisch krank bin wie sie, aber man wusste so viel mehr über sie, als über Celeste. Ich könnte so viele Dinge über Celeste erzählen, aber über Julie erfährt man kaum etwas, was ziemlich schade ist. Seltsam fand ich außerdem die ganzen Facebookupdates, die ich glaube am Anfang jedes Kapitels standen. Das waren so komische mehr oder wenige philosophische Sprüche, die meiner Meinung nach nur unnötig waren. Keiner in dem Alter von Julie, Finn und Matt würde so etwas und so viel posten, aber gut. Aber das Ende war wirklich fantastisch. Ich wäre da niemals drauf gekommen, obwohl man es wohl geschafft hätte, hätte man die Signale richtig erkannt. Das Buch war in drei Teile geteilt und die ersten zwei waren einfach nur eine Qual. Der dritte war ziemlich gut und hat vermutlich meine ganzen negativen Gedanken verdrängt. Der Schreibstil hat mich nicht wirklich angesprochen, geschrieben war es in der dritten Person, aus der Sicht von Julie. Das hat eine ziemliche Distanz aufgebaut, die ich Julie gegenüber hatte und vielleicht hat das sie mir noch unsympathischer gemacht FAZIT Die Geschichte fand ich super süß und das Ende ist fantastisch. Der Anfang und der Hauptteil leider nicht.. Obwohl Julie der Hauptcharakter ist, erfährt man so gut wie nichts über sie. Ich wurde einfach nicht warm mit ihr. Auch der Schreibstil hat mich so gut wie nicht angesprochen..