Babscha
Jason Dessen ist Ende dreißig, Collegeprofessor in Chicago mit außergewöhnlichem Talent, hat eine schöne Frau und einen Sohn im Teenageralter und sich statt für eine große Karriere für ein normales durchschnittliches Familienleben entschieden. Eines Abends wird er von einem Unbekannten brutal überfallen, in eine Industrieanlage verschleppt und unter Drogen gesetzt. Er erwacht in einem futuristischen wissenschaftlichen Labor, in dem ihn offensichtlich jeder zu kennen scheint, er jedoch hat keinerlei Ahnung oder Erinnerungen, was vorgeht. Der Autor legt trotz in diesem Buchgenre bekannter und auch von Anderen bereits abgehandelter Grundideen wie auch einiger offensichtlicher Anleihen bei großen Buch- und Filmerfolgen der letzten Jahre eine insgesamt stimmige und spannend erzählte Geschichte vor, die direkt los legt, insbesondere im letzten Drittel nochmal deutlich an Fahrt aufnimmt und zuletzt für den Leser dann auch recht zufrieden stellend abschließt. Die Story wird fast durchgängig aus Sicht der Hauptperson und im Präsens erzählt, wodurch man immer schön nah am Geschehen bleibt. Der Erzählstil ist mit Ausnahme einiger ziemlich rührseliger Momente des Seelenschmerzes im unverschuldet angeknacksten Gefühlsleben des Protagonisten ansonsten schnörkellos, knapp und kalt und damit der Rahmenhandlung genau angemessen. Auch physikalische Grundlagen der Quantenmechanik als Unterbau der Geschichte werden hier glücklicher Weise nicht zu theoretisch ausgerollt, sondern sind nur Mittel zum Zweck und für den Leser logisch und leicht nachvollziehbar. Insgesamt ein Buch, das aus meiner Sicht zwar nicht überragend, aber doch ziemlich spannend und vor allem gut lesbar geschrieben ist.