Bücherstreuner
Ich hatte mich auf einen schönen Roman mit starken Protagonisten und einer tiefgreifenden Geschichte gefreut ... leider bekam ich nur eine unselbstständige Hauptcharakterin und jede Menge schlechte Einblicke in eine andere Kultur. Zuallerst möchte ich sagen, das der Roman aus Südafrika kommt, daher denke ich durchaus, das er dort als ein Bestseller gehandelt wird. Aber um in unserer Kultur und Lebensweise ein Highlight zu werden, braucht es einfach mehr ... mehr Tiefe, mehr Selbstbewusstsein, mehr starke Frau. Eine starke Frau war Karima oder Kari, die Proragonistin in diesem Buch, auf jeden Fall nicht. Sie hat zwar gerne so getan, aber im Endeffekt war sie für mich einfach nur so unglaublich Naiv. Sie hat in ihrem ganzen Leben noch nie etwas alleine hinbekommen, es war immer jemand an ihrer Seite, der ihr den Weg gezeigt hat. Das merkte man alleine schon an der Tatsache, das sie zwar seit mehr als 10 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie hatte, aber sich gleich wieder alles Vorschreiben lässt und dabei auch noch brav nickt. Ich mochte diese Person überhaupt nicht! Hätte man sie alleine in einer fremden Stadt abgesetzt, wäre sie wahrscheinlich vom nächsten Zuhälter geschnappt worden oder vom Bus überrollt ... noch schlimmer als “Käärii“, fand ich hier allerdings den Umgang bzw. die Beschreibung von einer uns relativ unbekannten Religion. Ich hatte irgendwie das Gefühl, das die Autorin mit aller Macht versucht hat, nur das schlechte an Sitte und Tradition des Islams hervorzubringen. Was sie Beschrieben hat war an und für sich richtig, aber die Erklärungen wie und warum das so gemacht wurde, wurden nur kurz und herzlos daneben geschrieben. Dann ist es natürlich klar, das es für Andersgläubige oder Nichtgläubige sehr suspekt wirkt. Durch meinen Stiefvater und eigene Recherche kenne ich mich mit dem Islam besser aus, als die meisten anderen und ich konnte zum Teil wirklich nur mit dem Kopfschütteln. Die zwei Sterne sind einfach nur für das doch recht schöne Cover und dafür das sich das Buch doch relativ gut lesen lässt. “Mit Burka und Bikini“ ist tatsächlich das erste Buch, bei dem ich sparsam mit meiner Leseempfehlung bin. Ich der Meinung, das gerade die Menschen, die etwas sehr empfänglich für “fremdenfeindlichkeit“ sind, diese Geschichte als sehr negative Bestätigung ihrer Meinung nutzen könnten.