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Babscha

Posted on 2.3.2020

Also, wenn ich ehrlich sein soll, hätte ich mir dieses Buch selbst kaum zugelegt, es wäre mir im Buchkauftempel wahrscheinlich nicht mal aufgefallen (s. Cover). Aber als es dann aus selbstredend weiblicher Hand sanft in die meine überging mit der empathischen Empfehlung, es unbedingt auch mal zu lesen, habe ich doch kurz aufgehorcht und bisschen geblättert, und, was soll man sagen, an zwei Abenden dann zügig durchgelesen. Die hierzulande offensichtlich inzwischen recht bekannte Autorin wagt in ihrem Werk einfach mal ein Gedankenexperiment, nämlich, wie sich ihr Denken, Wünschen, Empfinden und Handeln so im täglichen Einerlei wie auch bei den großen Dingen des Lebens wohl verändern würde, wenn sie wüsste, dass sie nur noch ein Jahr zu leben hätte. Was dabei rauskommt, ist erwartungsgemäß nicht eine erdbebengleiche geistige Neuorientierung und ein Auf-den-Kopf-Stellen des bisherigen Lebens (wie auch), aber doch die Fixierung einer Vielzahl von guten, nachvollziehbaren und durchaus bemerkenswerten Ideen und Denkansätzen, in denen man sich als Leser in weiten Teilen direkt wiederfindet. Hierbei stehen natürlich die Themen Werteverschiebung, verstärkte Achtsamkeit in kleinen Dingen und die Erfüllung lang gehegter Wünsche ganz vorne. Die Sprache des Buches ist (offensichtlich bewusst) ziemlich direkt bis deutlich-drastisch, flüssig lesbar und vor allem durchzogen von augenzwinkerndem Humor und bringt damit die „Schwere“ des Themas auf eine relativ leichte Ebene, wobei die Ernsthaftigkeit der Botschaften der Autorin Richtung Leser/in dennoch immer erkennbar im Vordergrund bleibt. Obwohl das Buch sich eindeutig eher an eine weibliche Leserschaft richtet, hat mir die Lektüre ziemlich Spaß gemacht und dabei immer wieder Denkanstöße für die eigene Existenz und die Wertigkeiten im menschlichen Miteinander geliefert bzw. aufgefrischt.

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