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Babscha

Posted on 1.3.2020

Hab mich schon beim Kauf des bereits 2013 erschienenen, international ausgezeichneten Romans der ob ihres Einsatzes gegen Rassismus und für Feminismus viel beachteten nigerianischen Autorin etwas schwer getan, weil absolut nicht einzuschätzen war, was einen hier wohl erwarten würde. Die ursprüngliche Unvoreingenommenheit gegenüber diesem Mammutwerk wich dann leider sukzessive einem schleichenden, sich verstärkenden Mischmaschgefühl aus Gereiztheit, Leseunlust bis hin zu Unverständnis und Vorfreude auf die letzte Seite. Aus meiner Sicht hat sich Adichie hier irgendwie verhoben, versucht, zu viele komplexe und kontroverse Themen wie Rassismus, Patriarchat, Sexismus, politische und wirtschaftliche Korruption, Unterdrückung und Ungleichheit in der Gegenüberstellung der Zustände in den USA zu Nigeria in einem einzigen Buch zu verdichten und exzessiv ausgerollt abzuhandeln, und dies alles dann auch noch auf dem Unterbau einer höchst eigenartigen, bewusst kompliziert gestalteten Love-and-Hate-Story zwischen ihren Hauptfiguren Ifemelu und Obinze. Als Jugendliche noch ein untrennbares Liebespaar im Nigeria der 80/90er, sucht Ifemelu irgendwann ihr Glück in Amerika, löst sich von ihrem Freund, studiert mit einigen Irrungen und Wirrungen dort Kommunikationswissenschaften, betreibt später einen Blog über „Rasse“, gerät an die falschen bzw. unpassenden Männer und kehrt nach 15 Jahren reichlich ernüchtert nach Nigeria zurück. Obinze, allein gelassen und zunächst verzweifelt, geht irgendwann nach England, lebt und jobt dort illegal, wird ausgewiesen und macht später unter Ausnutzung der Grauzonen seines Geburtslandes im Immobiliengeschäft groß Karriere. Und wie es sich gehört, treffen die beiden dort dann natürlich auch wieder aufeinander. Die schicksalhaft aufgebauschte „Liebesgeschichte“ zwischen einer Frau, deren schwieriger, rebellischer und völlig unausgewogener Charakter mir ehrlich gesagt irgendwann gewaltig auf den Zeiger ging, und einem ihr von klein auf verfallenen Mann, den sowohl seine Angebetete, seine eigene Schwäche wie auch die hieraus resultierenden späteren Lebensumstände in ein ungeliebtes Korsett aus Unglück und gesellschaftlichen Zwängen pressen, war so gar nicht mein Fall. Positiv und durchweg interessant fand ich die Eindrücke und Informationen, die man, aus erster Hand und autobiografisch angehaucht erzählt, zu den familiären und gesellschaftlichen Lebensbedingungen in Nigeria sowie der Denkweise seiner Einwohner mitnehmen konnte, insbesondere auch zu den dort vorherrschenden Korruptions- und Machtstrukturen zu damaliger Zeit. Ebenso interessant war das hier nuanciert und glaubhaft vorgestellte Thema Rassismus gegenüber Schwarzen in den USA aus Sicht der unmittelbar Betroffenen, fein differenziert nach amerikanischen und nichtamerikanischen Schwarzen. Und natürlich auch der Mut der Autorin, sich mehr oder weniger plakativ offen und zwischen den Zeilen lange vor #metoo für Frauenrechte zu engagieren. Das Buch hinterlässt ein zwiespältiges Gefühl. Durchaus gekonnt geschrieben, aber für mich einfach mit Botschaften überfrachtet und aufgrund seines Verlierens in Nebensächlichkeiten wie dem auf gefühlten hundert Seiten dargelegten speziellen Hairstyling nigerianischer Frauen in Gänze zu langatmig und zähflüssig. Inclusive dem eigenartigen, leicht konstruierten Finale

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