Beauty and the book
Ehrlicherweise muss ich gestehen, das mir das Buch zu Beginn an überhaupt nicht zugesagt hat. Ich fühlte mich in die Geschichte hineingeworfen, voller Charaktere die ich nicht kannte und erst mit der Zeit wirklich kennengelernt habe. Klar, man kennt die Charaktere zu Beginn nie so recht, aber hier was er auffällig, da Cather, kurz genannt Cat, wirklich sehr Eigen ist. Cath ist nicht die typische College Studentin die die Zeit an der Uni genießen möchte, Freundschaften schließen will oder sagen wir es so, überhaupt Kontakt zu anderen Menschen. Das College ist für sie eher Mittel zum Zweck. Mit der Zeit habe ich ihre Eigenheiten, Ecken und Kanten wirklich mögen und sogar lieben gelernt. Wo ich zu Anfang noch verwirrt von ihrem Denken und ihren Reaktionen war, habe ich zum mit der Zeit gekugelt vor lachen, weil Cath wirklich ein Original ist. Mir fällt spontan niemand ein, der auch nur annähernd wie Cath ist. Und das ist durch die Bank weg positiv gemeint. Sie ist quasi in ihrer eigenen Welt, voller Simon Snow Fanfiktion und hält nicht viel von anderen sozialen Interaktionen. Sie meidet sie sogar. Lieber ernährt sich Cath von Müsliriegeln als alleine in die Schul-Mensa zu gehen und das über Wochen hinweg. Einerseits total dämlich, aber für Cath ergibt es Sinn und sie zieht sowas auch einfach durch. Manchmal muss man sie jedoch zu ihrem Glück zwingen, auch sanfte Weise, kann klamm heimlich. Und am besten noch mit ihren eigenen Waffen, nämlich dem diskutieren und sich winden eine klare Antwort zu geben. Innerhalb der Geschichte entwickelt sich Cath weiter, langsam, aber sie tut es. Sie wird vom Einsiedlerkrebs zu einer etwas selbstbewussteren und mutigeren jungen Frau, die auch mal Risiken eingeht. Wobei Risiken vielleicht zu hoch gegriffen ist, doch für Cath sind es welche. Mir hat der bodenständige und unaufgeregte Schreibstil der Autorin sehr gefallen. Auch die Leidenschaft von Cath für Simon Snow hat sie mir toll näher gebracht. Früher habe ich tatsächlich selbst mal Fanfiktion zu Harry Potter und Co gelesen und konnte mich deshalb ein kleines bisschen mit Cath und ihrer Leidenschaft identifizieren. Was mir jedoch am meisten gefallen hat war, das mich die Geschichte doch noch überzeugen und überraschen konnte. Wie genau das passiert ist und wann, kann ich nicht mal sagen. Aber nach den ersten 50 Seiten wollte ich schon das Handtuch werfen, weil Cath mich so verrückt gemacht hat. Jedoch ist sie mir immer mehr ans Herz gewachsen. Vielleicht weil sie so anders ist, sich anders verhält und anders denkt. Fazit: Ich bin wirklich überrascht und begeistert von der Geschichte. In der Geschichte passiert absolut nichts spannendes oder dramatisches, aber doch war ich an die Seiten gefesselt. Ich wollte einfach immer wissen wie es weitergeht, ob Cath hat aus ihrer Komfort Zone ausbricht und vorallem wie ihr das gelingen wird. Zitat aus dem Buch: „Unter der Schicht aus leichter Verrücktheit und sozialer Untauglichkeit bin ich die totale Katastrophe.“