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BookNerd

Posted on 1.3.2020

„Ich verlange ja nichts Schreckliches von dir, wie zum Beispiel einen Teller Rosenkohl aufzuessen.“ Schon wieder dieses süße Lächeln. „Zufälligerweise liebe ich Rosenkohl.“ „Ha! Und mich findest du seltsam?“ (Seite 65) Die Sterne haben Will verraten, dass sie genau 22 Tage hat, um den richtigen Kerl zu finden. Schafft sie das nicht, verabschiedet sich ihr Liebesglück für die nächsten zehn Jahre. Hals über Kopf zieht Will los und trifft gleich auf zwei Typen. Bei Grant geht ihr das Herz auf und sein Bruder Seth, bietet ihr das Seine an. Ihr Herz sagt Grant, doch die Sterne sagen Seth. Und schon steckt Will in einem turbulenten Wettlauf, Herz gegen Sternezeit. Das Buch war ein ganz klarer Coverkauf. Ich habe es in der Mayerschen gesehen und fand es süß, der Titel war toll, der Klappentext hat mich jetzt nicht umgehauen, war aber okay. Da ich momentan kein Fantasy Buch schreibe, lese ich gerne zeitgenössische Bücher ohne Fantasyelemente und habe das Buch in meiner inneren Wunschliste vermerkt und dann durch Zufall auf Tauschticket ergattert. Soweit so gut. Die ersten Sätze fand ich schon richtig gut, die Szene wie sie alleine und in sich versunken mit Musik auf den Ohren auf diesem Turm hockt, über ihr Leben nachdenkt und von den vorbeikommenden Jungs für eine potentielle Selbstmörderin gehalten wird konnte mich direkt einfangen. Es hatte Tiefe und Humor, damit kriegt man mich eigentlich immer. Was mir Anfang so gar nicht gefallen hat, war die doch sehr freizügige Sprache, das hat sich aber im Laufe des Buches gelegt. Der Name Will (für Wilhelmina) hat mich erst irritiert, weil ich sofort an einen Jungen gedacht habe (Will Scarlet, Will Turner, William Shakespeare), aber dann war ich in der Geschichte drin und es war voll okay. Die Einführung der Figuren geht sehr schnell, schon auf den ersten 100 Seiten hat man sie alle einmal getroffen und weiß, wie Will zu ihnen steht, aber es passierte auf eine stimmige Art, mit der ich nicht überfordert war. Ich konnte jede Person einordnen, jeder hatte Wiedererkennungswert. Die beste Freundin fand ich richtig cool und sehr gelungen! Was ich nicht geahnt hatte war, wie krass wichtig ihr diese Sternensache war, mit Horoskop und Sternzeichen etc. Das war mir persönlich etwas sehr viel in der Geschichte, kann aber daran liegen, dass ich mit diesen Sachen absolut nichts anfangen kann. Das ist Geschmacksache und müsst ihr für euch wissen. Ich persönlich fand die Idee sich einen Typen anhand eines Sternzeichens zu suchen, (bzw. allgemein, so verzweifelt einen Kerl zu suchen, nur weil man meint, es sei jetzt Zeit für den ersten festen Freund) ein klein wenig zu crazy, weil wie auch Wills beste Freundin im Buch sagt: „Du kannst es nicht erzwingen, dass mit dem Verlieben. So läuft das nicht. Liebe kann man nicht zählen oder deuten wie die Sterne – weil sie chaotisch ist und unvorhersehbar.“ Ein sehr tolles Zitat übrigends, ich mag es. In der Mitte des Buches flaut das ganze etwas ab, aber dann kam eine Szene, wo ich das Buch fast zur Seite gelegt hatte, weil mir das einfach gar nicht gefallen hat, wie wahnhaft Will versucht hat ihr Leben nach den Sternen auszurichten. Die Autorin hat zwei Figuren immer wieder Will ins Gewissen reden lassen, was ich sehr gut fand. Ich finde es faszinierend, wie sehr die Autorin mich stellenweise mit in das Buch genommen hat. Ich hab den Kucheteig gerochen, die Musik gehört und hatte SO unfassbare Lust auf Zimtschnecken, dass ich einfach auf dem Nachhauseweg nicht am Bäcker vorbei gehen konnte. Vielen Dank auch. Vom ersten Teil der Auflösung war ich leider unglaublich enttäuscht! Die zweite Hälfte war okay, viel mehr kann ich dazu leider nicht sagen, ohne euch zu verraten, wie es ausgeht. Aber ich fand es einfach furchtbar schade und es passte auch nicht zu den Charakteren. Von Dreiecksgeschichten bin ich auch kein großer Fan, diese hier ging aber noch. Wow, also am Anfang dachte ich, ganz easy gute Bewertung, nichts Überragendes und fertig, süße Geschichte, gute Unterhaltung, aber jetzt nach Beenden des Buches bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Ich mochte die Geschichte wirklich und ich habe mir unglaublich viele Stellen mit Post Its markiert, weil ich die einfach schön fand. Aber Will hat mich echt ein bisschen fertig gemacht, das war mir einfach zu viel mit den Horoskopen und der Wahrsagerei. Außerdem noch die Charakterwendung am Ende, die ich wirklich unpassend fand. Ich gebe dem Buch insgesamt ganz knappe vier Bücher.

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