Sarina
4,5 Sterne Kann man in ein Buch schon nach der ersten Seite verliebt sein? Bei "Die Stadt der träumenden Büchern" war das jedenfalls der Fall. So wie der Prolog geschrieben war, wusste ich sofort, dass mich im weiteren Verlauf ein fantastisches Abenteuer (auch im wörtlichen Sinne) erwarten wird, das mein Leserherz höher schlagen lässt. Als die eigentliche Geschichte begann war ich, dadurch, dass Walter Moers einen als Leser direkt anspricht, augenblicklich mitten im Geschehen. Und das nicht nur als Außenstehender, der liest, sondern als Teil davon. Hildegunst von Mythenmetz war mir gleich sympathisch, da er einfach ein Buchliebhaber durch und durch ist. Die Trauer, um den Tod seines Dichter Paten, Mentors und Freund Danzelot habe ich genauso gespürt wie die Neugier, wer dieses Manuskript verfasst hat, das Danzelot vor Jahren erhielt. Und ehe man sich versieht ist Mythenmetz schon auf dem Weg nach Buchheim um sich dort auf die Suche zu machen. In Buchhaim, der Stadt der Buchliebhaber, angekommen, kam ich wie Mythenmetz erst einmal nicht aus dem Staunen heraus. Ich wollte alles erkunden und auf mich wirken lassen... Hach ja...ich wünschte es würde so eine Stadt, an der sich Buchhandlung bzw. Antiquariat an Antiquariat reiht und sich 24/7 alles nur um Literatur dreht, wirklich geben. Ansonsten kann ich sagen, dass die Welt, die Moers da geschaffen hat, der Wahnsinn ist. So viele unterschiedliche Kreaturen, die ganzen komischen Namen, die Leckereien, die es zu essen gibt etc. zeugen von großer Kreativität und Einfallsreichtum. Hinzukommt, dass er wirklich schreiben kann. Manch einem wird es vielleicht zu ausladend sein, aber für mich war es genau richtig. Ich hatte alles bildhaft vor Augen und kam mir fast vor wie in einem Film. Nach und nach bekommen wurden einem jedoch auch die Schattenseiten von Buchhaim vor Augen geführt und Mythenmetz musste feststellen, dass Bücher auch ganz schön gefährlich sein können...Es wurde richtig richtig spannend und es gab immer wieder überraschenden Wendungen. Allerdings hat es sich dazwischen immer mal wieder etwas gezogen, sodass ich mich zum Weiterlesen etwas antreiben musste. Das Ende war rund um zufriedenstellend und hat die Geschichte meiner Meinung nach perfekt abgeschlossen.