Cindy
Kell ist einer von zwei Antari, Weltenwandlern. Ihm ist es gestattet, sich zwischen den vier verschiedenen London zu bewegen, um im Auftrag der Königsfamilie Botschaften zu überbringen. Er stammt aus dem Roten London, welches vor Magie blüht. Dort lebt er als Ziehsohn der Königsfamilie. Das Graue London ist fast magielos, und der unsrigen Welt am ähnlichsten. Im Weißen London dreht sich alles um Macht und Gewalt, Magie ist ein Werkzeug, um andere zu unterdrücken, und die Herrscher grausam. Vom Schwarzen London wissen alle, doch seit Jahrhunderten war niemand mehr dort. Die Magie hat es aufgesogen, und die Türen wurden verschlossen. Kell kommt also die wichtige, und gleichsam auch gefährliche Aufgabe zu, zwischen den Welten zu reisen, um im Namen des Königs Handlungen auszuführen. Dabei begegnet er Lila. Sie ist eine junge egwitzte Diebin, die frech und stark, angriffslustig und messerverliebt ist. Die Chemie zwischen beiden stimmt, die Autorin hat zwei wunderbare Charaktere erschaffen, die sich ergänzen und dem Leser schöne Leseerlebnisse bescheren. Der Schreibstil des Romans ist locker und leicht, magisch und aufregend. Er erinnert an Cornelia Funke, weil alles sich so leicht liest, und man mit jedem Satz mehr in die Geschichte hineingesogen wird. Die Charaktere offenbaren im Verlauf der Handlung immer mehr Tiefe und neue Ebenen, bleiben sich selbst aber treu. Die magische Welten, die V.E. Schwab erschaffen hat, sind unglaublich interessant, und liefern sicher noch viel Stoff für die weiteren Bände. Man möchte am liebsten jeden Fleck von jeder Welt erkunden. Auch die Handlung lässt nicht zu wünschen übrig. Actionreich und spannungsgeladen kommt nie lange Weile auf. Man kann das Buch nicht weglegen, und wenn doch, dann nur um durchzuatmen, und sich für den folgenden Abschnitt zu wappnen. Alles in allem eine absolut lesenswerte Geschichte, die dem Wort Fantasyroman eine ganz neue Ebene eröffnet.