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Cindy

Posted on 29.2.2020

"Wie du mich siehst" ist ein einfühlsamer Own-Voices-Roman, der mich zutiefst berührt hat. Im Mittelpunkt steht Shirin. Sie sieht sich selbst als Amerikanerin, ist auch dort geboren und aufgewachsen. Die Welt sieht sie jedoch als etwas bedrohliches an, besonders nach dem 11. September. Shirin trägt nämlich Kopftuch, und das macht sie in den Augen ihrer Mitschüler zu einem Objekt von Hasstiraden und Rassissmus. Was Shirin erdulden muss, sind Vorurteile, Hass und Abneigung, die in Angst und Unsicherheit begründet sind. Es war unglaublich bewegende zu lesen, wie sehr andere Menschen jemanden hassen können, nur weil dieser jemand nicht so ist wie sie selbst. Zu lesen, was Shirin durchmacht, tut weh. Man kommt nicht umhin, seine eigenen Gedanken zum Thema Rassismuss und Ausländerfeindlichkeit zu hinterfragen und zu überdenken. Mafi gibt uns einen Einblick in ihre eigene Vergangenheit und möchte so für dieses Thema sensibilisieren, was ihr absolut gelingt. Shirins einziger Ausweg ist das Breakdancen. Es war sehr spannend, sowohl in persische Gebräuche einzutauchen, als auch in die Welt des Breakdance. Mafi schafft es sehr gut, jedem Thema die gleiche Aufmerksamkeit entgegenzubringen, Es gibt auch eine absolut hinreißende Liebesgeschichte in diesem Buch, doch sie stellt das eigentliche Thema, das sich fremd fühlen und die Vorurteile, nicht in den Hintergrund. Alles spielt zusammen und macht Shirins Geschichte zu etwas ganz besonderem. Ein wirklich gelungenes Jugendbuch, das nachhallt.

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