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wortberauscht

Posted on 29.2.2020

Rezension verfasst von © Janna (KeJasWortrausch.de) Dieser Band gehört zu der Reihe um Luc (alle Bände auf einen Blick: https://kejaswortrausch.de/tag/luc-reihe/), könnte jedoch unabhängig gelesen werden. Zum einen spielt die Geschichte zeitlich vor dem ersten und dritten Band und zum anderen ist dieses Buch auch ganz anders. Ich würde fast schon sagen, dass es sich auch bei den Jugendromanen einordnen könnte, finde es aber eher unpassend, da die weiteren Bände absolut nicht für das Alter gedacht und geschrieben sind. Und es wird nicht aus der Perspektive von Luc geschrieben, sondern aus der Sicht von Inga. Bei diesem Band jedoch hatte ich ein paar Stolpersteine, denn zu sehr war ich es gewohnt Lucs Gedanken zu lauschen, im Rahmen einer Geschichte für Erwachsene. Hier traf ich auf Teenager. Dies klingt nun sehr kritisch, was es aber nicht gänzlich ist, ich musste mich nur einfach umorientieren. Und eines muss ich der Autorin lassen, sie hat sich wundervoll in die Gefühlswelt und Gedanken dieses Alters hineinversetzt. Inga, gerade 15 und frisch verliebt in ihren besten Freund. Seit Sandkastentagen sind die beiden unzertrennlich und eben dieser Satz, sowie auch Teile des Klappentextes lassen auf einer Liebesgeschichte wie so viele andere schließen. Absolut nicht! Nika Sachs schreibt keine typischen Liebesbeziehungen, auch nicht bei Teenagern und eben deshalb liebe ich ihre Romane! "Wir standen im Flur und zerstörten ziemlich zärtlich unsere Freundschaft." (Seite 16) Als ich mich in diesen Perspektivwechsel hineingelesen hatte, traf ich auf eben so viel Tiefgang, wie ich es von dem ersten und dritten Band bereits gewohnt bin. Ich durfte Inga von einer ganz anderen Seite kennen lernen. Ihre Gedanken, ihr Sein und ihr Wissen um das Verhalten um Luc. Nur kann sie es nicht greifen, verstehen. Inga ist mit ihren 15 Jahren sehr umsichtig, nimmt ihre Welt bewusst wahr und hinterfragt viele Dinge. Natürlich treffen wir ein junges Mädchen, welches gerade zur Frau heranwächst und ebenso agiert und reagiert. Dennoch ist Inga kein typischer Teenager, denn sie nimmt ihre Umwelt anders wahr, sie verbindet mit ihr verschiedene Farben. Ingas Heranwachsen vom Teenager zur jungen Frau ist deutlich herauszulesen. In manchen Situationen wollte ich sie am liebsten schütteln, sagen dass sich das relativiert und in anderen Szenen war ich überwältigt von ihrem Gedankengang. Das Leben ist nie leicht, doch besonders dieses Alter ist geprägt von unzähligen Veränderungen, Neuentdeckungen und dem verlieren in sich selbst. Dieses Buch ist nicht so melancholisch wie sein Vorgänger und doch werden Ängste nicht beschönigt. Ja, man kann die Bücher unabhängig lesen, aber dann würde man nicht so viele Kleinigkeiten entdecken, die mir beim Lesen begegneten. Und ich denke ich verrate kein Geheimnis, ich bin Luc und seinen Bücher verfallen, es lohnt sich also wirklich zu der Reihe zu greifen. Eine Randnotiz, die ich mich kaum traue auszusprechen … ich konnte mich bei der ein oder andere Szene so gut in Ingas Eltern hineinversetzen, erschreckend! *lach So ist da eben, wenn man selbst einen Teenager zu Hause hat, man findet diesen und sich selbst in solchen Büchern wieder. Aber es ist kein typischer Jugendroman nach Schema F. Es ist ein Roman, aus der Sicht einer Jugendlichen, die die Welt in Farben sieht und vieles in Frage stellt. Eine Protagonistin die sich dem Klischee entzieht und somit erfrischend ist zwischen all den Schubladen-Charakterisierungen!

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