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wortberauscht

Posted on 29.2.2020

Rezension verfasst von © Janna (KeJasWortrausch.de) Kaum angefangen, war ich bereits inmitten des Szenarios. Einbruch. Diebstahl. Kampf. All das umgeben von Magie. „Splitter der Nacht“ spielt in der gleichen Welt wie „Unstern“, kann jedoch völlig unabhängig davon gelesen werden. Glaubt mir, ich weiß es, denn der erste Band der „Unstern“-Reihe wartet immer noch auf meiner Wunschliste. Ich denke jedoch, dass das Buch da nicht mehr lange warten muss, denn dieser kleine Ausflug in Katrin Ils phantastische Welt gefiel mir. Einen Augenblick brauchte ich, um mich hineinzulesen. In die Szenerie. Die Magie. Die Protagonist*innen. Doch dann war ich inmitten von Jaras Schmerz. Ihr Zwiespalt. Drei Tage und am Ende wartet der Tod. Dieser ist Jara Gewiss, wenn sie sich gegen ihren Meister stellt. Doch kann sie den Unbekannten glauben? Den Menschen, die sie folterten? "Zeit verlor an Bedeutung. […] Der raum schmolz zusammen, die Wände kamen langsam näher. Die Geräusche von zersplitternden Knochen und platzendem Fleisch verschmolzen mit dem Prasseln des Feuers […]“ (22 % des eBooks) Ein Ausschnitt bei dem wohl viele sagen „Nein danke“ und andere wiederum, das sie genau deswegen neugierig werden. Und beide Seiten würden auf ihre Kosten kommen, denn diese genaue Beschreibung der Folter ist zu Beginn präsent, aber nicht mehr ausgeprägt im weiteren Verlauf. Die Atmosphäre ist es, die fesselt. Magisch und dunkel und inmitten dessen Jara und ihre Schatten. Tote Seelen die sie umgeben und für sie kämpfen. Mein absolutes Highlight der Geschichte waren definitiv der Elementargeist und der Dämon. Ich hätte gerne mehr von beiden gelesen. Die Konversationen waren unterhaltend und ihre Lebensform interessant. Über den Dämon möchte ich gar nicht zu viel verraten. Aber mir persönlich … wie umschreibe ich dies nun so, dass Ihr keine komischen Analysen anstellt? … Ja, ich sympathisierte mit ihm! Der Elementargeist hat nicht ganz freiwillig eine Rolle in dieser Geschichte übernommen. Diese Voraussetzung machte es Jara nicht leicht, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Und genau dies machte es für mich unterhaltsam. Denn das ist es, dieser Elementargeist war mir sofort sympathisch und ich konnte seine Reaktionen absolut nachempfinden. Und dann steht noch die Frage im Raum – welchen Weg wird Jara wählen? Wird sie ihren Meister verraten und sich ihrem Tod stellen? Einem Meister dem sie dient, aber aus der Verpflichtung heraus. Oder wird sie sich gegen den anderen Bund und der qualvollen Folter stellen? Ebendiese Fragen ließen mich nicht los und der Plan der langsam Gestalt annahm hielt auch kein gutes Ende in Aussicht. Die Autorin selbst sagte, dass dieser Kurzroman von etwas mehr als 200 Seiten düsterer sei, als die Reihe selbst. Ein wenig schade, denn genau diese Szenerie gefiel mir. Was ich noch interessant fand, waren die Grundzüge der Dämonologie, sowie die Dämonenklassen und eine Skizze der Stadt Madat am Ende. Dies verleiht einem Buch dieses Genres einen Hauch Realität und gab mir einen Einblick in diese erschaffene Welt, zu der ich definitiv zurückkehren will.

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