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Maik ist ein Außenseiter, dessen Eltern eine schöne Fassade errichtet haben, allerdings läuft so gar nichts, wie es in einer Familie laufen sollte. Die Mutter Alkoholikerin, der Vater ein unzufriedener Schürzenjäger, verbringt Maik die Sommerferien ganz allein zu Hause, gefangen mit seinem (Liebes-)Kummer. Doch der neue Schüler Tschick nimmt sich Maik an. Ein Roadtrip der besonderen Art beginnt. Schon lange wollte ich das Buch lesen, aber ich bin immer etwas skeptisch, wenn ein Buch so hochgelobt ist. Vorweg: Mich hat das Buch gut unterhalten, aber den großen Erfolg kann ich trotzdem nicht ganz nachvollziehen. Der Schreibstil ist recht simpel, gut zu lesen und lebendig mit viel Witz– allerdings ist der Versuch die Jugendsprache abzubilden für meine Begriffe nicht ganz gelungen (aber die entwickelt sich auch so rasant mal in die eine, mal in die andere Richtung, dass es für mich in Ordnung geht). Der Erzähler Maik ist ein sympathischer junger Herr, der eine schier unglaubliche Geschichte von Freundschaft, familiären und schulischen Problemen und typischen pubertären Anwandlungen erzählt. Es sind Probleme, die jeder Jugendliche kennt – Liebeskummer, das Dasein als Außenseiter, Stress mit Eltern... Maik hat mit allem zu tun, leider sind die Probleme mit den Eltern nur zu kurz erwähnt, denn die sind schon speziellerer Natur und zeigen, dass Geld und Ansehen allein ganz sicher nicht für eine gute Erziehung und Glück stehen. Ganz und gar nicht gewöhnlich dagegen ist die Woche „Urlaub“, die Maik mit seinem Freund „Tschick“ im geklauten Lada völlig ungeplant erlebt. Eine Katastrophe folgt auf die nächste und sie werden auch von Vorfall zu Vorfall extremer. Doch es gibt immer wieder Mitmenschen, die den beiden chaotischen Jungs helfen, obwohl Maiks Vater immer wieder predigt, dass 99% der Menschen schlecht und böse sind. Ein Buch nicht nur für Jugendliche und Junggebliebene, die außergewöhnliche Roadtrips und Geschichten über besondere Freundschaften mögen.