Peanut
Durch die vielen ausführlichen Beschreibungen kann man sich alles gut vorstellen. Immer wieder merkt man wie die Ermittlerin an ihre Grenzen stößt, denn die Bewohner der Insel sind alles andere als gesprächig. Auch auf die ehemaligen DDR und die Wiedervereinigung wird hier Bezug genommen und wie sich dadurch das Leben der Menschen auf Rügen verändert hatte. Die Ermittlerin Beccare hat eine wirklich interessante Lebensgeschichte und im ersten Teil der Reihe erfährt man gerade so viel, dass man sich ein ungefähres und gutes Bild von ihr machen kann. Zudem ist sie eine sympathische Ermittlerin. Im Fokus steht jeder Zeit die Ermittlung, was auch zu einem so kurzweiligen Krimi sehr gut passt, denn alles andere hätte nur gestört. Leider gibt es deswegen auch stellenweise ziemlich viele Verhöre am Stück, was aber ja auch zur Aufklärungsarbeit gehört. Die Handlung nimmt erst ab der Hälfte an Fahrt auf und ab dann passieren die Dinge quasi Schlag auf Schlag. Das Ende war jetzt nicht wirklich überraschend, aber da es sich aus dem Handlungsverlauf ergibt passt es definitiv zum Buch. Ich finde es immer schlimm, wenn dann irgendein absolut unlogisches Ende gewählt wird nur um einen wirklich überraschenden Höhepunkt zu kreieren. Leider sind die meisten Charaktere viel zu stereotypisch und so handeln sie dann meist auch. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht und unvorhersehbare Handlungsweisen gewünscht. So nimmt es dem Ganzen doch ganz schön die Spannung. Auch sonst gibt es ziemlich wenig Hintergrund- bzw. Nebenhandlung und mir fehlt irgendwie das gewisse Etwas bei dem Großteil der Hauptprotagonisten. Sie sind dann doch sehr blass und erscheinen austauschbar. Fazit: Hierbei handelt es sich um den 1. Band einer Buchreihe rund um die Ermittlerin Romy Beccare. An sich ist es ein typischer Ostseekrimi, denn die Handlung bleibt durchgehend ruhig und auch die Ostsee an sich spielt eine Rolle. Er trumpft auf jeden Fall mit einer durchweg spannend beschriebenen Handlung auf und kommt dabei ohne bildhaft beschriebene Morde aus. Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf, ob sich der Fokus in den nachfolgenden Bänden nicht doch auf die Hauptprotagonisten verschiebt. Es ist auf jeden Fall mal tatsächlich etwas anderes einen Krimi mit so wenig Nebenhandlung zu lesen und da sticht er wirklich positiv heraus. Ansonsten ist es auf jeden Fall ein eher leichter Krimi und er eignet sich auch prima für zwischendurch oder für den Urlaub.