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feliz

Posted on 29.2.2020

Auf das Buch bin ich vor allem wegen dem Hype und dem tatsächlich sehr ansprechendem Cover aufmerksam geworden. Das Cover ist aber leider das einzige, das ich nach den ersten Kapiteln noch gut fand. Die Story klingt erstmal nach einem typischen Young Adult Roman: Vicious ist reich, gut aussehend und ein Arschloch. Das bekommt auch Emilia zu spüren, sie als Tochter der Bediensteten von Vicious' Familie, hat in seiner Welt nichts zu sagen. Das wird noch schlimmer, als er denkt, dass Emilia ein Gespräch belauscht hat, das sie nicht hätte hören dürfen. Von diesem Moment an wird sie in der Schule gemobbt und muss letztlich sogar ihr Elternhaus verlassen, weil Vicious es verlangt. Jahre später versucht Emilia mit mehreren Jobs ihre kranke Schwester und sich über die Runden zu bringen, als sie plötzlich auf ihren Erzfeind trifft. Er ist inzwischen Anwalt und leitet zusammen mit seinen Freunden eine erfolgreiche Firma. Beide stehen sich plötzlich wieder der unglaublichen Anziehung gegenüber. Den Schreibstil fand ich eigentlich ganz in Ordnung, er war nichts Besonderes, man konnte das Buch aber angenehm lesen, was ich vermutlich auch getan hätte, wäre die Story nicht so furchtbar. Vicious ist der typische Bad Boy, den man so oder so ähnlich auch aus anderen Büchern kennt. Ihm fehlt allerdings irgendein positiver Charakterzug, durch welchen man Emilias Gefühle verstehen könnte. Er behandelt sie durchweg wie seine Leibeigene, mobbt sie und verlangt dennoch dass sie nett zu ihm ist. Das viel schlimmere ist dabei eigentlich, dass Emilia all dies mit sich machen lässt und sich ihn verleibt. Warum bitte verliebt man sich in seinen Peiniger? Nur weil er gut aussieht? Weil er Geld hat? Er ist ein absoluter Psychopath und will einfach nur die absolute Kontrolle über sie behalten, weswegen er sie auch immer 'Helferlein' nennt. Diese Herabwürdigung Emilias, die sie immer wieder über sich ergehen lässt, obwohl sie doch angeblich eine so starke Person ist, haben mich nach ungefähr der Hälfte des Buches dazu gebracht, das Buch abzubrechen, was ich sonst sehr selten tue. Alles in allem fand ich die Geschichte furchbar, die Charaktere sind völlig überzeichnet und unsympathisch. Am schlimmsten ist aber wie Vicious Emilia behandelt und dann noch behauptet, sie zu lieben. Ich kann absolut nicht verstehen, was der Hype soll und wie man Vicious gut finden kann.

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