BooksonFire
Diese Rezension ist ursprünglich auf Books on Fire erschienen https://www.booksonfire.de/2019/06/10/red-white-and-royal-blue/ Zitat „It’s cute how you think everything is about you.“ „It should be, honestly.“ „That’s the spirit.“ – Kapitel 1. Meine Meinung „Red, White & Royal Blue“ hatte ich zufällig Anfang diesen Jahres auf Twitter entdeckt. Sofort nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich, dass ich das Lesen muss. Normalerweise ist Young Adult eigentlich überhaupt nicht mein Genre, zumindest so wie es momentan interpretiert wird, aber wenn man es mit Geheimnissen, Macht und Monarchie mischt, wie könnte ich denn da nein sagen? Die Geschichte spielt in einer alternativen Welt zu unserer. Vor Alex‘ Mutter war Obama Präsident. Weder Donald Trump noch Hillary Clinton scheinen eine politische Rolle zu spielen. Auf der anderen Seite des Ozeans muss die Geschichte rundum den zweiten Weltkrieg abgebogen sein. So wird zwar auf König Edward, der für Wallis Simpson abdankte, angespielt, allerdings ist die momentane Königin eine Königin Mary. Die Linie von Queen Elisabeth oder ihrer Schwester Margaret ist entweder irrelevant oder nicht existent. „Red, White & Royal Blue“ scheint sich Diversität groß auf die Fahne geschrieben zu haben. So gibt es neben der Repräsentation von verschiedenen ethnischen Hintergründen, u.a. Lateinamerika durch Alex‘ Vater und seine eigene Identität als mixed race, auch Charaktere, die lesbisch, schwul und bi sind. In meinen Augen wurde die Repräsentation ernstgenommen und nicht nur als Marketingtool benutzt. Die abschließend Bewertung darüber überlasse ich aber gerne den jeweiligen Betroffenen selbst.Mir gefiel besonders gut wie Alex entdeckt, dass er vielleicht gar nicht heterosexuell ist, sondern bi. Da bi noch immer gerne übersehen oder als unentschlossen eingestuft wird, wurde hier von der Autorin eine wunderbare Suche nach der eigenen Identität kreiiert, die eben darin endet, dass Alex feststellt, dass er sowohl Frauen als auch Männer attraktiv findet.Als anstrengend hingegen empfand ich den seitenlangen Austausch von Mails zwischen Alex und Henry. Das war mir einfach zu viel Geschwurbel mit zu wenig Inhalt, um den Plot wirklich voranzubringen. Ich denke man hätte sie auch anders gestalten können, auch wenn sie am Ende schon plotrelevant werden. Meiner Meinung nach hätte man ähnliches auch über die Chats lösen können, welche mir widerrum sehr gut gefielen, da sie die Erzählung an sich auflockerten. Wobei auflockern eigentlich selten nötig war. Das Buch ist mit sehr viel Humor und popkulturellen Anspielungen versehen. Nahezu jeder junge Erwachsene sollte alle Referenzen verstehen. Zugleich gibt auch Stellen an denen die Charaktere ihre eigene Tropes bemerken und kommentieren. Woran ich mich persönlich allerdings erstmal gewöhnen muss bei New Adult Romanen, sind die vielen ausgeschmückten Sexszenen. Wer davor zurückschreckt, für den ist dieses Buch wahrscheinlich nichts. Dies aber nur als Warnung am Rande. Fazit „Red, White & Royal Blue“ ist eine lustige und zugleich diverse Geschichte über das Hinterfragen der eigene Sexualität gemischt mit dem Drama der politischen Upper Class und des Adels.