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BooksonFire

Posted on 29.2.2020

Diese Rezension ist ursprünglich auf Books on Fire erschienen https://www.booksonfire.de/2019/09/07/bring-me-their-hearts/ Zitat „And fear turns the wisest and kindest men stupid and cruel.“ – Kapitel 4 „A Meeting of Thieves„, S. 71. Meine Meinung Kurz vor der deutschen Veröffentlichung von „Heartless – Herz der Diebin„*, der Übersetzung von „Bring Me Their Hearts„, habe ich von dem Buch erfahren und war sofort vom Klappentext angetan. Ich entschloss mich aber letztendlich das Original zu lesen, da in der deutschen Ausgabe vorne vermerkt ist, dass es eine gekürzte oder geänderte Version ist.Vorweg, ich wüsste spontan nicht, was man ändern oder kürzen müsste oder könnte. Daher muss ich irgendwann nochmal die deutsche Version im Vergleich lesen.Mir gefiel der Weltenbau sehr gut. Man erfährt auf natürliche Weise genug, um der Geschichte folgen zu können, aber nicht so viel, dass man vollkommen überfordert wäre. Daher ist die Geschichte auch etwas für Fantasyanfänger. Interessant und bisher für mich einzigartig empfand ich das Konzept der Heartless. Sie sind quasi Zombies, aber mit Bewusstsein und eigenem Charakter, die sich aber nie zu weit von ihrem Herz, welches ihre Hexe in einem Glas aufbewahrt, entfernen oder sie erleiden Schmerz. Letztendlich sind sie Sklaven der Hexe und müssen ihr gehorchen oder sie kann ihr Herz zerschmettern. Zugleich heilen die Hexen aber auch ihre Verwundungen und beleben sie wieder wenn immer nötig. Heartless können aber wieder zu normalen Menschen werden und weiteraltern, wenn sie ihr Herz zurückerhalten. Zeras Auftrag um ihr Herz zurückzuerhalten ist es den Kronprinzen in eben einen jener Heartless zu verwandeln. Und es wird nicht einfach. Mir gefiel Zera, aber auch Lucien ganz gut. Obwohl die Autorin hier mit einigen gut bekannten Tropes wie „Gegensätz ziehen sich an“ und „Not like other girls“ arbeitet, so haben mich die Schlagabtausche der beiden Charaktere schon sehr unterhalten. Auch sonst ist Zera eine angenehme Erzählerin, die immer wieder einen Kommentar abgibt, den einen zum Schmunzeln bringt. Zugleich erfahren wir aber auch etwas über das Leben einer Heartless durch sie. Durch den inneren Hunger, welcher sie immer wieder plagt und versucht sie zu dominieren. Obwohl ich Luciens Bodyguard recht unterhaltsam fand, so blieb er mir bisher zu eindimensional. Da muss noch mehr kommen als Sprüche drücken und das er kein Mensch sondern ein Beneather ist. Vielleicht ja in Band 2. Zwei Charaktere über die ich gerne noch mehr lesen möchte, sind die Nicht des Erzherzogs sowie Zeras angebliche Tante, die Teil des Plans ist den Kronprinzen zu einem Heartless zu machen. Das Buch endet auf einem Cliffhanger. Der Cliffhanger ist für Vielleser nicht unerwartet, allerdings ist dieser, in meinen Augen, sehr gut vorbereitet und wer ein bisschen zwischen den Zeilen lesen kann, der kommt auch darauf. Jedoch gibt es auch ein paar Red Herrings, also falsche Hinweise, und auch hier muss ich zugeben, dass ich mich (zumindest bisher) in dem Charakter anscheinend getäuscht habe. Ich freue mich schon auf Band 2 „Find Me Their Bones„*. Fazit „Bring Me Their Bones“ ist ein gelungener Fantasyauftakt, der in seiner Komplexität des Weltenbaus sowohl für Vielleser als auch Fantasyneulinge geeignet ist. Hier und da gibt es noch ein paar Schwächen, aber der gut vorbereitete Cliffhanger lässt einen nach der Fortsetzung sehnen.

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