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seiten.blick

Posted on 28.2.2020

Die Gemeinschaft der Dolche ist der Auftakt der spannenden Young Elites – Trilogie von Marie Lu. Adelina ist eine Malfetto, eine ausgestoßene der Gesellschaft. Sie ist ein Mensch und lebt wie viele andere auch unter den gesunden Menschen dennoch wird sie geächtet, gemieden und muss sich täglich den Qualen und dem Spott der Mitmenschen stellen. Malfettos sind überlebende einer Erkrankung, sind gezeichnet durch eine individuelle Entstellung und mache von ihnen haben Kräfte. Diese Kräfte werden vom Volk gefürchtet. Dementsprechend werden diese Menschen gejagt und ausgelöscht.  Adelina hat daher kein einfaches Leben. Obwohl sie aus normalen Verhältnissen kommt, hat sie es nicht leicht, denn ihr Vater ist ein grausamer Mann – brutal, herzlos und zu ihr kein echter Vater. Seit sie die Krankheit überlebt hat, verspürt sie Angst, Wut und Hass gegenüber Menschen, die sie falsch behandelt. Verständlich oder? Sie musste stehts mit ansehen wie ihre jüngere Schwester all die Aufmerksamkeit der Männer und die Liebe von ihrem Vater bekommt. Adelina ist durch das, was man ihr all die Jahre angetan hat der Inbegriff des Racheengels. Was ich im ersten Band der Trilogie zu lesen bekam war so gar nicht das, womit ich gerechnet hatte. Direkt auf den ersten paar Seiten konnte man sich ein klares Bild von Adelina schaffen und in gewisser Hinsicht den Verlauf und das Ende erahnen. Wir haben es hier nicht mit einer typischen Heldin zu tun, sondern eher einer Anti-Heldin, die durch und durch Böses in sich trägt. Sie ist eine interessante und gut ausgearbeitete Protagonistin. Sie zu mögen war zu Anfang sehr schwer, aber im Laufe der Zeit, je mehr man ihr Innerstes verstand, desto mehr fühlte man mit ihr und lernte sie mit anderen Augen zu sehen. Was die Geschichte angeht, gefiel sie mir gut. Es gab Spannung, Wendepunkte und Ereignisse, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Auch die anderen Charaktere fand ich toll und interessant. Dass die Kapitel nicht alle aus Adelinas Sicht aus geschrieben sind, sondern die Geschichte auch ab und an aus der Sicht von anderen Charakteren erzählt wurde, fand ich sehr gut gewählt. Auch wenn man dennoch nicht viel tiefer in die Hintergründer der Charaktere blicken konnte, so haben sie mir ein Blick in das Denkmuster der Einzelnen verschafft. Der Schreibstil von Marie Lu ist wie immer angenehm, detailreich und auch ein wenig ausschweifend, was mir aber bei dem Buch gefiel. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und hoffe, dass die Geschichte weiterhin gut bleibt und nicht an Qualität abnimmt.

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