seiten.blick
Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das Stöbern auf der Verlagsseiten. Da ich ein großer Benedict Wells Fan bin und dieser von Joey Goebel geschwärmt hat, musste ich mir das Buch einfach näher anschauen. Nachdem mich der Klappentext angesprochen hatte, durfte das Buch auch bei mir einziehen. Bei Irgendwann wird es gut handelt es sich um ein Sammelband bestehend aus insgesamt 10 Kurzgeschichten und ein Interview zwischen Benedict Wells und Joey Goebel. Die Kurzgeschichten fand ich alle recht interessant. Sie spielten alle in Moberly statt, einer recht kleinen Stadt in Amerika. Im Grunde ist das Hauptthema in allen Kurzgeschichten der Ausbruch aus dem tristen Alltag, weg von der Einsamkeit und hin zur Liebe und der Aufmerksamkeit. Die Einwohner versuchen auf ihre eigene Art aus ihrem Leben mehr zu machen und das ist auch vollkommen in Ordnung. Es zeigt auf, wie sehr Menschen sich nach mehr sehnen als das was ihnen der Alltag bietet. Sie wollen das was im Alltag verloren gegangen ist, wieder bekommen. Wie in Benedicts Büchern, spielt hier also die Einsamkeit eine fundamentale Rolle, was ich toll finde. Ich liebe die Art wie die Einsamkeit hier in den Mittelpunkt gestellt und wie sehr die Emotionen für die Einsamkeit aufgebaut wird. Ich habe sie förmlich gespürt und war teilweise innerlich erdrückt davon. Jede Geschichte existiert für sich selbst und jeder Protagonist ist etwas besonderes, denn alle haben eine andere Leidensgeschichte zu erzählen und dennoch sind die Personen irgendwie miteinander verbunden. Mir haben vor allem „Die Moral von Nerds“ und „Herzrhythmusstörungen“ gefallen, aber auch die anderen Geschichten waren lesenswert. Das Interview am Ende hat mir gezeigt, wie zwei Autoren mit der gleichen Erzählweise sich gefunden haben. Die Chemie zwischen ihnen hatte einfach gepasst. Das Gespräch war erhellend, interessant und wissensreich.